Bei der Modellierung der Finanzmarktmodelle mittels quanten-statistischer Methoden ergeben sich weitere Möglichkeiten Phasenübergänge festzustellen, indem man zusätzlich zu den klassischen Korrelationen noch die Quantenkorrelationen (Verschränktheit) des Systems beobachtet. Die Modelle müssen hierzu mittels numerischer Methoden der Quantenphysik untersucht und mit den Marktdaten verglichen werden, um so mögliche Crash-Situation oder Blasen-Bildung frühzeitig erkennen zu können. Die Methoden aus der Quantenstatistik und der Quanteninformationstheorie werden zur Simulation und Analyse dieser Systeme eingesetzt.
Quantum Finance als Forschungsgebiet gibt es übrigens wirklich, Anwendungen der Perkolationstheorie findet man dort wohl aber nicht, wärend das Ising-Modell immerhin eine gewisse Tradition bei der Beschreibung sozialer Interaktionen aufweist. (Was natürlich nicht heisst, dass man auf dieser Basis tatsächlich valide Vorhersagen treffen könnte.)
Wie die Übertragung der Forschungsergebnisse zu Ferromagnetismus und Clusterbildung auf den Kapitalmarkt funktionieren soll erfährt man aber zum Beispiel aus diesem Artikel: “Neben den Forschungsergebnissen, die insbesondere aus der Promotion von Tassilo Keilmann am Max-Planck-Institut für Quantenoptik sowie der Diplomarbeit von Ludwig Ohl an der LMU München stammen, fließen in die Prognosen noch weitere Elemente in Form von sogenannter Schwarmintelligenz ein.”
Nun ja, die Promotion von Keilmann ist online, sie trägt den Titel “Strongly correlated quantum physics with cold atoms” und ich finde dort nichts, was so aussieht als wenn es sich auf den Kapitalmarkt übertragen liesse.
Bemerkenswerterweise hat der Autor jener Arbeit neben dem Finanzunternehmen jetzt noch ein Bewertungsportal für Wellnesshotels gegründet und auch dabei hilft ihm seine Ausbildung als Quantenphysiker. Im Interview mit der Tageszeitung “Die Welt” erklärt er, was Atome mit Wellness zu tun haben: “Vom Quantenphysiker zum Wellness-Tester”.
Mich würde ja interessieren, was in diesen Quantentheorien das Analog zu Schrödingers Katze ist. Der Anleger ist gleichzeitig tot und lebendig?
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