Am Samstag hatte ich über Seoullo 7017 geschrieben. Ein schon etwas älteres, aber meiner Meinung nach sehr viel gelungeneres Renaturanisierungsprojekt im Zentrum Seouls ist der Fluß Cheonggyecheon, der auch in der Seouler Tourismuswerbung eine große Rolle spielt.
Der Fluß hatte ursprünglich mal so ausgesehen wie im Foto oben von 1904. Weil er als Quelle der Ausbreitung von Seuchen im Stadtzentrum galt, wurde er Ende der 50er Jahre zubetoniert und in den 70er Jahren von einer Schnellstraße überdeckt. Um wieder Natur in die Stadt zu bekommen, riß man diese 2005 ab und befreite den Fluß aus seiner Versenkung. Das Ergebnis ist eine die ganze Stadt durchziehende grüne Oase im Großstadtdschungel mit klarem Wasser, vielen sich wieder ansiedelnden Tierarten und großer Popularität bei Einheimischen und Touristen.
Ein paar Vexierbilder: wo ist
– der Fischreiher?
– die Enten?
– der Fischschwarm?
– der Kranich?
– die Forelle?
– der Karpfen?
(Ich hoffe, ich habe mich bei den Fischarten nicht vertan.) Hier noch ein Reiher beim Fischfang:
Es gibt auch ein Cheonggyecheon-Museum, in dessen Nähe man ein paar Häuser der ursprünglichen Bebauung stehengelassen hat. (Allgemein findet man in Seoul sonst nur selten Häuser, die älter als 50 Jahre sind.)
Immer im November findet am Cheonggyecheon das Laternenfestival statt, eine lange Promenade von beleuchteten Objekten zu jeweils einem Thema.
Diese Bilder sind vom November 2013 (tagsüber ohne Beleuchtung), das Festival war damals der vor 2000 Jahren gegründeten Baekje-Dynastie gewidmet:
Und diese (mit Beleuchtung) vom November 2014, Thema war die 600 Jahre währende Joseon-Dynastie:
(Das letzte Bild zeigt einen Teil der damaligen Stadtmauer.)
Auch außerhalb des Novemberfestivals gibt es immer wieder einzelne “Ausstellungen”, dieses Bild ist vom April diesen Jahres.
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