Schon einige Wochen alt ist der Artikel Google drängt ins Klassenzimmer aus der Süddeutschen Zeitung über den Vormarsch Googles an US-amerikanischen Schulen und im letzten Absatz auch noch über die grundsätzliche Frage der Googlifizierung des Wissens:
Doch so wichtig die wirtschaftlichen, technologischen und datenschutzrechtlichen Aspekte auch sind – die “Googlifizierung” des Klassenzimmers wirft noch eine ganz andere, eher philosophische Frage auf: Worin genau sollen Schulen Kinder im Informationszeitalter eigentlich unterrichten? Sollen sie weiterhin lehren, wer Pythagoras war und wie sich dessen berühmter Satz mathematisch beweisen lässt? Oder ist es, wie manche Google-Manager empfehlen, sinnvoller, vor allem Technologieunterricht zu erteilen? Schließlich lässt sich heute mit wenigen Mausklicks klären, wie lang die Diagonale eines Rechtecks ist. Kyle Lockhart, der fröhliche Fünftklässler, müsste nicht lange überlegen, welche der beiden Varianten er für attraktiver hielte – ihn haben die Technologiepäpste aus dem Silicon Valley längst für sich gewonnen: “Google ist einfach superpraktisch!”
Ich habe mal geschaut, was man mit “Diagonale im Rechteck berechnen” bei Google bekommt. Der erste Treffer ist zwar noch ein herkömmlicher Lexikoneintrag, die nächsten 4 Treffer sind dann aber ausnahmslos Kalkulatoren, wo man nur die Seitenlängen eingeben und muss und dann das Ergebnis bekommt:
Was ja vielleicht auch ganz praktisch ist, wenn man nur schnell die Länge der Diagonalen benötigt. Andererseits war die Vermittlung praktischer Fähigkeiten nie die Hauptaufgabe der Schulen.
Wie sieht das an deutschen Schulen aus? Ist Google dort auch auf dem Vormarsch?
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