Football-Star John Urschel verläßt die National Football League und will sich nun ganz der mathematischen Forschung widmen – Hintergrund ist nach Medienberichten eine in dieser Woche im Journal of the American Medical Association veröffentlichten Studie über Langzeitschäden.
Der Wert für den Befund von chronisch-traumatischer Enzephalopathie (CTE) bei den ehemaligen Aktiven der NFL lag bei 110 von 111 untersuchten Gehirnen. Die einst nur aus dem Boxen bekannte Dementia pugilistica ist der mutmaßliche Hintergrund für eine Epidemie von Spätschäden: Demenz, Verhaltensstörungen, Depression und Selbstmordgedanken. NFL-Profis sterben auffällig früh. (Quelle)
Urschels Webseite am MIT weist eine für einen gerade 26-jährigen wirklich ungewöhnlich hohe Zahl von Veröffentlichungen nach. Seine bekanntesten Arbeiten behandeln den Laplace-Operator von Graphen und deren Spektraltheorie, d.h. die Eigenwerte und Eigenvektoren der zugehörigen Matrix. Der kleinste Eigenwert ist immer 0 mit Eigenvektor (1,1,,…,1). Für zusammenhängende Graphen sind alle anderen Eigenwerte positiv. Urschel hat mit Koautoren den aktuell besten Algorithmus entwickelt, um die Eigenvektoren zum kleinsten positiven Eigenwert zu bestimmen. Der MathLab-Code für den Algorithmus findet sich hier
Unabhängig von der Aussagekraft der Studie scheint es eine kluge Entscheidung sich auf die Mathematik konzentrieren zu wollen 🙂
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