In deutschen Kinos läuft sei 13. Juli der Film “Begabt – die Gleichung eines Lebens”:

Den Vorankündigungen zufolge geht es im Film um eine ehrgeizige Großmutter, deren Tochter Mathematiker war und kurz vor der Lösung der Navier-Stokes-Gleichungen stand, als sie Suizid beging. (Die Navier-Stokes-Gleichungen beschreiben die Bewegung dickflüssiger Flüssigkeiten und Gase. Das Clay-Institut hat eine Million Dollar ausgesetzt auf die Frage, ob die Lösungen der Navier-Stokes-Gleichung zu einem beliebigen Ausgangszustand stets glatt sind oder “explodieren”.) In der eigentlichen Filmhandlung geht es dann um die Tochter der Tochter, die ebenfalls eine große Mathematikerin werden soll. Zum Beispiel bemerkt die Sechsjährige sofort, dass in den oben im Titelbild abgebildetes Gleichungen das Minuszeichen im Exponenten fehlt.

Die linke Seite der Gleichung im Bild (mit Minuszeichen im Exponenten) beschreibt übrigens (bis auf Reskalierung) die Gaußsche Normalverteilung und der Beweis der Gleichung ist das Thema eines berühmten Zitates von Lord Kelvin: “A mathematician is one to whom that is as obvious as that twice two makes four is to you. Liouville was a mathematician.” Den Beweis findet man hier am Ende des Artikels.

Einen Cameo-Auftritt im Film hat Jordan Ellenberg mit einem Vortrag über Ramanujans Partitionsfunktionen.

Kommentare (7)

  1. #1 Joseph Kuhn
    Zuhause im kleinen Einmaleins
    15. August 2017

    Danke für den Filmtipp. Da geh ich hin.

  2. #2 Joe Dramiga
    Biryogo
    16. August 2017

    Hallo Thilo! Ich habe den Film gesehen. Im Film sieht man im Clay Mathematics Institute eine Wand an der die Millennium-Problemen hängen. Da wo die Poincaré-Vermutung hing, hängt nun das Porträt von Grigori Perelman. Hollywood oder wahr?

  3. #3 Thilo
    16. August 2017

    Weiß ich nicht, es ist aber gut möglich, dass so eine Szene am Originalort gedreht wurde. In “A beautiful mind” wurde beispielsweise an der Uni Princeton gedreht, man sieht die Gebäude im Original.

  4. #4 dekard
    Hamburg
    16. August 2017

    Moin,

    habe den Film schon vor einiger Zeit gesehen.

    Ein wirklich wunderbarer Film.
    Das die Amerikaner neben dem üblichen Schrott der Massenverdummung auch hin und wieder etwas wirklich wundervolles hinbekommen, erstaunt mich immer wieder.

    Gruß,
    dekard

  5. #5 Gerald Fix
    20. August 2017

    Danke für den Tipp. Der tolle Film wäre mir sonst entgangen.

  6. #6 rolak
    20. August 2017

    Danke für den Kommentar, Gerald, durch Dein Erinnern konnte noch rechtzeitig fürs gleichFreizeitliche Anschauen vorgesorgt werden…