Augsburg, wo ich seit 3 Wochen arbeite, ist ja die Heimat des Dieselmotors – Rudolf Diesel entwickelte ihn 1893-1897 bei MAN, seit 1898 wurden sie im Dieselmotorenwerk Augsburg serienmäßig produziert – woran hier in der Gegend zwar zahlreiche Straßennamen erinnern, was aber aktuell wohl keine so gute Werbung für die Stadt wäre und entsprechend selten erwähnt wird.
Auf Seite 42/43 des FAZ-Magazins vom August (hier kostenfrei herunterzuladen) findet sich nun eine überraschende Geschichte über die ersten Diesel-Modelle:
Kurz: ein Mathematiker der Universität Tübingen wollte die am Institut gelagerten mathematischen Modelle katalogisieren und beschriften. Bei fünf der Modelle konnte er mit dem Namen aus der alten Inventarliste (R. Diesel) nichts anfangen – bis ihm eines Nachts der Gedanke kam, es könne sich um den Rudolf Diesel handeln. Und wie es in der Mathematik oft so ist: hat man erst die richtige Vermutung, dann lässt sie sich auch schnell beweisen – es handelte sich tatsächlich um den Entwickler des Dieselmotors, der als 20-jähriger Student in München die heute in Tübingen gelagerten Modelle eines elliptischen Paraboloids, eines Ellipsoids, eines hyperbolischen Paraboloids, eines zweischaligen Hyperboloids und eines einschaligen Hyperboloids gefertigt hatte und mit diesen fünfzehn Jahre später sogar eine Bronzemedaille auf der Weltausstellung in Chicago gewann. (Mit dem Dieselmotor gewann er weitere sieben Jahre später in Paris den Grand Prix.)
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