Auch hier bestätigt sich wieder, dass Selbstpublikationen (und letztlich handelt es sich um nichts anderes) auch in früher renommierten Labeln mit drastischem Qualitätsverlust einhergehen. Unabhängige Begutachtung bleibt halt auf allen Ebenen unerlässlich. Das einzige, was man tun kann, ist, in einem Verlag mit offenbar fehlenden Qualitätsstandards nicht mehr zu publizieren, selbst wenn der Name aus der Vergangenheit her noch so schön klingen mag. Das gilt ja auch für ähnliche Fälle in den Wissenschaften.
Als Mathematiker können wir vielleicht von Glück sagen, dass das Buch früh genug fertig war, um dem armen Atiyah zu ersparen, als weiteres aktuelles Beispiel vereinnahmt zu werden (seinen RH-“Beweis” könnte man ja genauso gut – oder besser böswillig – im Berkéwiczschen Sinne als kreative Überlegenheit der “Schau” gegenüber dem “Formalismus” interpretieren). Geisteswissenschaftler sollten eigentlich aber zumindest in der Lage sein, diese x-te Wiederkehr magischer Weltanschauung in ihren historischen Zusammenhang zu stellen – in der Mathematik hatte sich etwa der antiaufklärerische Ansatz inhaltlich ähnlich über die Brücke der intuitionistischen Auffassung z.B. in der okkulten Form der sog. “Deutschen Mathematik” manifestiert.
Nette Rezension, auch kritisch, sofern hier korrekt verstanden worden ist,
MFG + schönes Wochenende schon einmal, und wider den Schöngeist!
Dr. Webbaer
PS :
Nach zweitem Lesen dieser dankenswerterweise zV gestellten WebLog-Nachricht klopft Ihnen, lieber Thilo, Dr. Webbaer noch ein wenig mehr auf die Schulter; einige Pointen, vgl. u.a. mit : ‘die Entzweiung von Logos und Mythos überwinden’, sind ihm beim ersten entgangen.
Es kann nur gestaunt werden, über diese Leistung.
Ischt verstanden worden, wie womöglich auch der Inhalt Ihrer dankenswerterweise veröffentlichten kleinen Einschätzung hoffentlich halbwegs verstanden worden ist. – Guter Text, …, …, …, guter Mann!
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