Astrodicticum Simplex hatte hier ja schon auf den Emmy Noether gewidmeten Monat November hingewiesen.
Nachdem der Monat nun voll ist, möchte ich hier aber nochmal speziell auf den Noethember-Blog einer Göttinger Mathematikerin verlinken, aus dem ich zahlreiche unbekannte kleine Details über Göttingen und Emmy Noether erfahren habe.
Beispielsweise: der einzige öffentliche Ort im Zentrum Göttingens, wo Emmy Noether erwähnt wird, ist das Stadtbad. Das ist deshalb paradox, weil eines der bekanntesten Zitate im Zusammenhang mit Noether ja der Hilbertsche Satz: “Meine Herren, dies ist keine Badeanstalt!” ist. (Tag 16)
(Allerdings gibt es eine Gedenktafel an ihrem etwas außerhalb gelegenen letzten Wohnhaus – Tag 24.)
Oder (Tag 20): Der Emmy-Noether-Raum wurde 1984 auf Initiative mehrerer Mathematiker eingerichtet, die aber alle aus dem Ausland stammten.
Oder (Tag 15): die (zeitweilige) Ablehnung der Habilitation wurde in einem Gutachten begründet: „Im Interesse unseres Nachwuchses wäre es aber sicherlich nicht zu wünschen, wenn gerade die geistig besonders hochstehenden Frauen dem Familienleben mehr und mehr entzogen würden.“
Oder dass sie, damals wahrscheinlich recht ungewöhnlich, 1928/29 Vorlesungen in Moskau hielt und dabei Pontrjagin beeinflußte. (Tag 21)
Oder: eine Liste der seit 1919 gehaltenen Vorlesungen in Göttingen bei Tag 19. (Vorher hielt sie unter Hilberts Namen Vorlesungen – Tag 9.)
Oder (Tag 22): sie war die erste Frau mit einem Plenarvortrag auf dem ICM. (Die erste Frau mit einem Sektionsvortrag war 1912 Hilda Hudson – Tag 8.)
Oder (Tag 23): eine bekannte früher nach 1932 datierte Fotografie stammt in Wirklichkeit aus dem Sommer 1933. Das ist insofern bemerkenswert, weil das Foto neben Noether auch einen Doktoranden zeigt, der damals gleichzeitig auch in der SA aktiv war.
Das Bild oben über dem Beitrag stammt von Tag 28. Es zeigt eine aufsteigende Kette von Idealen in einem Ring – Stichwort Noetherscher Ring.
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