Allgemein bekannt ist die Geschichte der Entschlüsselung des mit der Enigma verschlüsselten deutschen Funkverkehrs in Bletchley Park und deren Bedeutung für den Ausgang des zweiten Weltkriegs. Nicht zuletzt durch Bearbeitungen in Film und Literatur. In Robert Harris‘ Roman „Enigma“ und dessen Verfilmung wird dabei durch einen erfundenen polnischen Verräter und eine ihn verfolgende Spionin noch zusätzliche Dramatik in die Handlung gebracht. Diese Figuren sind zwar erfunden, tatsächlich haben aber polnische Mathematiker eine wichtige Rolle bei der Entschlüsselung der Enigma gespielt. Deren Geschichte ist das Thema einer Dauerausstellung in Poznan, in einem kleinen, einer Enigma nachempfundenen Gebäude (Bild oben) vor dem Residenzschloß in Poznan.

Das Residenzschloß war ursprünglich um 1910 für den deutschen Kaiser erbaut worden und beherbergte seit 1919 die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der neugegründeten Universität. (Heute ist es ein Kulturzentrum.) 1929 wurde an der Universität ein Auswahlverfahren für künftige Kryptoanalytiker gestartet und 1932 hatte Rejewski die Enigma-Verschlüsselung geknackt. Während Engländer und Franzosen das noch für unmöglich hielten, konnten die Polen den Funkverkehr des deutschen Militärs mitlesen – bis 1938, als die Enigma wesentlich verbessert wurde. Wenige Wochen vor dem Beginn des zweiten Weltkriegs teilten die Polen ihre Erkenntnisse dann den Engländern und Franzosen mit und das wurde die Grundlage der Arbeit in Bletchley Park, wo dann mit einer großen Maschine auch die verbesserte Enigma geknackt und so der zweite Weltkrieg gewonnen wurde.

Die Arbeit in Bletchley Park wie auch die Rolle der polnischen Mathematiker blieben auch nach dem Krieg lange noch geheim. Die Deutschen glaubten weiterhin, ihre Verschlüsselung sei sicher gewesen, und die Amerikaner verkauften erbeutete Enigmas an befreundete Länder wie Israel oder Südkorea, deren militärischen Funkverkehr sie so noch lange mitlesen konnten.
Die Dauerausstellung in Poznan ist eine abgespeckte Version einer Ausstellung, die einige Jahre lang in verschiedenen EU-Ländern gezeigt wurde. Der Eintritt ist kostenlos und die Besucher können sich auch selbst an einfachen Verschlüsselungen probieren.


Kommentare (10)

  1. #1 hmm
    1. Februar 2019

    Die Bilder haben alle eine 180°-Verschlüsselung! (Na gut, die letzten zwei ne 90er.)

  2. #2 Thilo
    1. Februar 2019

    Das verstehe ich nicht. Bei mir wird alles korrekt angezeigt.

  3. #3 CS
    1. Februar 2019

    Bei mir stehen die Bilder auch Kopf, wie bei #1…

  4. #4 Dirk
    1. Februar 2019

    Sozusagen ROT13 für Bilder

  5. #5 Statistiker
    1. Februar 2019

    Moin Thilo,

    klasse Thema,
    bei mir aber auch alles auf dem Kopf *snief*

    Interessiert mich als
    Statistiker….

  6. #6 michael
    1. Februar 2019

    Wenn man die Bilder anklickt, werden sie vergrößert und richtig angezeigt

  7. #7 a. b. aus c.
    2. Februar 2019

    ja das ist seltsam…. im feed reader sind sie _alle_ kopfüber, hier auf der seite nur 2.
    putzig 🙂

  8. #8 Thilo
    2. Februar 2019

    Ich habe die Bilder nun nochmal neu hochgeladen. Jetzt sollte es passen.

  9. #9 Beobachter
    2. Februar 2019

    Jetzt sind nur noch die beiden letzten Bilder (die mit den schwarzen Texttafeln) um 90 Grad verdreht.
    Ansonsten ist nun alles ok.- danke.

  10. #10 Statistiker
    2. Februar 2019

    Supi…..

    ist für den nächsten Urlaub vorgemerkt……. wollte immer schon mal “rüber”…….