Vor vier Jahren schrieben wir mal über die Studie eines Didaktikers, derzufolge 99 Prozent der Deutschen Grundschüler keine Infinitesimalrechnung beherrschen. Nicht viel besser sieht es in anderen Naturwissenschaften aus.
Das soll sich nun ändern dank einer Buchreihe von Chris Ferrie, von der in diesen Tagen die ersten Bände auch in deutscher Übersetzung erscheinen: „Quantenphysik für Babys“, „Allgemeine Relativitätstheorie für Babys“, „Evolution für Babys“, „Raketenwissenschaft für Babys“.
So wird Lehrstoff zum vergnüglichen Vorleseerlebnis für trendige Eltern und Erzieher.
meint Shelf Awareness for Readers“. Ein anderer Leser lobt die bißfesten Pappbände. Der Loewe-Verlag wirbt auf Amazon:
Und auch, wenn die Kinder nicht sofort einen Vortrag über beispielsweise Quantenphysik halten können, eins ist hier sicher: Mädchen und Jungen haben Spaß an der Wissenschaft!
Alle Bücher beginnen mit dem Bild eines Balls. Im Buch über Quantenphysik folgt das Bild eines Balls mit Energie
und dann das Bild eines Balls ohne Energie. Bälle bestehen aus Atomen, es gibt Neutronen und Protonen und Elektronen. Ein Elektron kann Energie aufnehmen um hochzuspringen.
Die Energiemengen bezeichnet man als Quanten und nun bist Du ein Quantenphysiker.
Im Buch über Relativitätstheorie kommen nach dem ersten Ball dann Bilder von Bällen mit mehr und weniger Masse
und ein Bild vom flachen Raum:
Erfahrene Wissenschaftspopularisierer werden ahnen, wie es danach weitergeht.
Auch die Raketenwissenschaft wird mit einem Ball erklärt:
Ein Ball hat keinen Auftrieb, ein Flügel aber schon. Wenn die Luft nach unten strömt, bewegt sich der Flügel nach oben.
Und sogar die Evolution kann man mit Bällen erklären. Alle Bälle fallen durch ein Loch bis auf einige wenige. Wenn diese sich vermehren können, dann bleibt ihre Art als einzige übrig. Das nennt man natürliche Auslese.
Die englische Reihe im Original umfaßt bereits 27 Bände, darunter „Quantum Entanglement for Babies“ und „Bayesian Probability for Babies“.
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