In Stuttgart ist gestern ein Balkon unter dem Gewicht eines mit 6 Personen besetzten Pools zusammengebrochen und vier Meter in die Tiefe gestürzt. Die Insassen kamen mit leichten Verletzungen davon.

Laut Stuttgarter Nachrichten hatte der Pool 3 Meter Durchmesser und 70 Zentimeter Höhe.

Für den Mathematiker oder Physiker stellt sich da natürlich die Frage: wie hoch hätte das Wasser stehen müssen, damit sich bei einem Absturz aus 4 Metern Höhe niemand verletzen kann?

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Bildquelle: Hu Totya, Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rooftop_pool_NYC.jpg

Nachtrag: So stellt sich die BILD-Zeitung den Absturz vor:

Kommentare (44)

  1. #1 schorsch
    1. Juli 2019

    Ich weiss nicht, welches physikalische Modell die FINA (Fédération internationale de natation) ihren Empfehlungen zugrunde legt.

    Deren Regeln schreiben eine Mindesttiefe des Schwimmbeckens von 3,8 m bei einer Sprunghöhe von 3 m und eine Beckentiefe von 5,0 m bei einer Sprunghöhe von 10 m vor.

    Stellt sich jedoch jetzt die Frage: Übersteigt bei derartigen Beckentiefen die Gefahr des Ertrinkens nicht deutlich die ansonsten bestehende Gefahr von Knochenbrüchen? Immerhin dürfen wir wohl annehmen, dass die Poolinsassen nicht gerade einen Kopfstand machen, wenn der Balkon abbricht; die resultierenden Brüche also eher harmlos sind.

  2. #2 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    1. Juli 2019

    Kommentarabo. 🙂

  3. #3 bote19
    1. Juli 2019

    Eine kurze Rechnung macht klar, dass wir bei 4m Wasserhöhe auf der sicheren Seite sind.
    Wenn wir uns die Wassersäule von 4m Höhe vorstellen, dann erreicht die unterste Wasserschicht nach 0,9 s den Erdboden.
    Die obersteWasserschicht würde den Erdboden nach 1,277 s erreichen, wenn nicht die unteren Wasserschichten sie daran hindern würden.
    Der theoretische Zeitunterschied beträgt 0,377 s.
    In diesen 0,377 s kann die unterste Wasserschicht wieder 0,69 m nach oben spritzen. Das reicht, um sich nicht die Beine zu brechen.
    Wer es genauer wissen will macht ein Integral.

  4. #4 uwe hauptschueler
    1. Juli 2019

    Sechs Personen sind etwa 500kg. Wenn man den Pool zusätzlich mit 500l Wasser, 0,07m, gefüllt hätte, wäre der Balkon abgebrochen bevor jemand hätte einsteigen können.

  5. #5 Braunschweiger (DE)
    1. Juli 2019

    @uwe hauptschueler:
    Nun war das Becken aber 0,7m hoch, und wenn es nur 20cm davon gefüllt gewesen wäre, hätte es schon knapp 1,5t gewogen. Und dann? Wieviel hält ein Balkon aus?

  6. #6 Braunschweiger (DE)
    1. Juli 2019

    @ => #3
    Welche Annahmen & Voraussetzungen? Steht das Wasser oben und hält das der Balkon aus? Ist das die kleinstmögliche Wasserhöhe & warum? Was passiert, wenn im abstürzendem Wasser die reflektierte Druckwelle die Menschen erreicht?
    Lösungsweg? — Der Weg ist das Ziel.

  7. #7 Herr Senf
    1. Juli 2019

    53 cm, wenn man im Pool liegt
    87 cm, wenn man im Pool sitzt
    wenn man steht, kann man springen

  8. #8 rolak
    1. Juli 2019

    Die Frage ist nicht beantwortbar – ich kenne da so ein paar Spezialist*en, die sich beim ruhigen Sitzen, nur atmend und leicht Zehen und Arme bewegend, bereits mehrfach verletzt haben.

  9. #9 Braunschweiger (DE)
    2. Juli 2019

    Es nützt ja auch alle Überlegung nichts, wenn der 6m lange Balkon einseitig abbricht, kippt und eine Schräge bildet, und dann Becken samt Personen bequem auf einem 45°-Winkel nach unten gleiten oder fließen. Wie auf den Nachrichtenbildern zu sehen. Dann stellt sich eher die Frage: wie lange und wie weit hätte jemand surfen können?

  10. #10 Bbr
    Niedersachsen
    2. Juli 2019

    Zunächst mal ist es was vollkommen anderes, ob man aus 4 Meter Höhe in den Pool fällt oder mit dem Pool 4 Meter in die Tiefe. Der zweite Fall ist deutlich schlechter. Wasser ist inkompressibel. Wenn der Pool flach unten aufschlägt, dann wird die ganze Anordnung sehr plötzlich gestoppt. Das ist dann für die Poolbenutzer so, als würde kurzfristig eine sehr hohe Schwerkraft wirken. Dadurch werden die Schwimmer NICHT ins Wasser reingedrückt. Ob ein Körper schwimmt und wie tief er eintaucht, hängt ja von der Stärke der Schwerkraft nicht ab, nur vom der Dichte relativ zum Wasser. Es hilft wohl ein bisschen, dass die Kräfte durch das Wasser gleichmäßig auf den Körper verteilt werden, aber nicht sehr. Und wieviel Wasser unter den Leuten noch ist, sollte in erster Näherung egal sein.

    Ganz sicher bin ich mir da aber nicht, denn das Wasser kann ja seitlich weg. Der Pool ist ja aus Gummi und gibt nach. Aber ich fürchte, dazu reicht die Zeit nicht, da die Stoßwelle mit der Schallgeschwindigkeit von Wasser nach oben läuft. Günstiger ist es vermutlich, wenn der Pool nicht flach sondern mit der Ecke zuerst aufschlägt.

  11. #11 Karl-Heinz
    2. Juli 2019

    Das ist natürlich ein Rätsel, dessen Lösung man im Internet nicht oder nicht so schnell findet. Mal gucken. Ich hätte da so eine wage Idee.

  12. #12 bote19
    2. Juli 2019

    Bpr,
    du hast vollkommen Recht, die Aufgabenstellung ist auch ein Rätsel.
    Ich bin davon ausgegangen, dass der Balkon in 4 m Höhe ist, dass der Pool selbst noch mal 4m tief ist, also sich der Wasserstand 8m über dem Erdboden liegt.
    Der Balkon zerbricht, stürzt in die Tiefe und das Wasser kann seitlich wegspritzen.
    Hat der Schwimmer eine Überlebenschance. Meine Antwort ja.

  13. #13 Ichbinich
    2. Juli 2019

    @BPR

    Warum soll das etwas anderes sein? Wenn ein Pool 4m fällt und dann aufschlägt ist das Wasser genauso inkompressibel wie wenn man 4m von oben reinspringt. Trotzdem hat der Mensch im Wasser aber noch die Geschwindigkeit “nach unten” und taucht somit ein.
    Der einzige Unterschied ist mMn, dass der Mensch schon um Wasser ist, im schlimmsten Fall senkrecht. Daraus folgt, dass ein Fall des Pools um 4m einen “Bremsweg” von 4m Sprung +~2m (Körpergröße) benötigt (weil die ersten Meter “Bremsweg” ja fehlen).
    Ich würde daher bei den Auswahlmöglichkeiten auf 4m benötigte Poolhöhe tippen.

  14. #14 Bbr
    Niedersachsen
    2. Juli 2019

    Wenn der Pool samt Wasser aus 4 m Höhe auf dem Boden aufschlägt, dann wird das Wasser sehr plötzlich verzögert. Das ist dasselbe wie wenn eine sehr hohe Gravitation wirken würde. Der Druck nimmt dann also nicht mit 0,1 Bar pro Meter Tiefe zu, sondern erheblich heftiger. Das hindert den Schwimmer am Untertauchen. Er wird also ebenso brutal gebremst wie das Wasser selbst. Betrachte doch statt dem Schwimmer einfach eine Blase aus Wasser, die im restlichen Wasser schwimmt. Die taucht natürlich nicht ein, warum sollte es der Schwimmer tun?

    Was passiert, wenn ein Mensch von oben ins Wasser springt, das wissen wir ja. Er taucht ein Stück ein und wird dabei durch den Wasserwiderstand gebremst. Etwas vollkommen anderes.

  15. #15 Gerrit Haase
    Koblenz
    2. Juli 2019

    Sehr geiles Rätsel!

  16. #16 bot19
    2. Juli 2019

    Bpr,
    den Vorgang kann man gut beobachten, wenn man einen Eimer wasser in die Badewanne schüttet. Das meiste Wasser spritzt seitlich weg, aber ein gewisser Anteil spritzt wieder nach oben. Es entsteht eine Wassersäule, in unserem Rätsel genau für 0,3 Sekunden und der Schwimmer schwimmt auf dieser Wassersäule und schlägt nicht auf dem Boden auf.

  17. #17 Karl-Heinz
    2. Juli 2019

    @bot19

    Das mit dem seitlichen wegspritzen (schießen) wäre auch mein Ansatz. Wie man am Wasserstrahl im Spülbecken erkennen kann, ist die Abflusshöhe sehr klein. Eine Person, die sich mit dem Wasserstrahl mitbewegt, würde auf jeden Fall am Boden aufschlagen. Ich würde daher zur Vorsicht raten. Auch eine Wassersäule von 10 Meter Höhe und mit einem Durchmesser von 3 Metern, wird ein Aufschlagen wahrscheinlich nicht verhindern. Und das aus 4 + 10 Metern Höhe!

  18. #18 bot
    2. Juli 2019

    Karl-Heinz,
    Hast du schon einmal einen Schlittenfahrer beobachtet,
    der über ein Hindernis schanzt ? Den hebt es ab vom Schlitten, weil der Fahrtwind den Menschen leichter hochdrückt. Beim Wasser ist es die Luft, die den Wasserstrahl verwirbelt.
    Der Abstand zwischen unten und oben wird immer größer, je länger die Fallzeit dauert. Die kompakte Wassermasse dehnt sich während des Fallens aus. Der Mensch , dessen Dichte unter 1 liegt, bleibt oben. Mach doch einen
    konkreten Versuch. Nimm die Barbie von deiner Tochter, lege sie in einen Wassereimer und schütte den Wassereimer in die Badewanne. Dann siehst du, ob die Barbie auf dem Wannenboden aufschlägt oder von der Wassersäule aufgefangen wird.
    Deinen Rat zur Vorsicht werde ich immer beherzigen, wenn ich mich selbst als Dummy zur Verfügung stelle.

  19. #19 Karl-Heinz
    2. Juli 2019

    @bot

    Eine grobe Überschlagsrechnung mit einem sehr groben Modell ergibt, dass die Abflusshöhe vom Durchmesser des Beckens abhängt, wenn ich davon ausgehe, dass das Becken beim Aufprall zerbirst.

    max. Abflusshöhe = Durchmesser / 4 = 3/4 = 0,75 Meter

  20. #20 bot
    2. Juli 2019

    Karl-Heinz,
    wenn das stimmmt, dann stehen die Chancen ohne einen Beckenbruch zu überleben nicht gut.

  21. #21 bot
    2. Juli 2019

    Nachtrag K-H,
    bei dem Beckenbruch ist das menschliche Becken gemeint.

  22. #22 Karl-Heinz
    2. Juli 2019

    @bot

    Gerechnet habe ich es so. Stell dir eine Münze vor. Auf Kopf oder Zahl, je nachdem wie die Münze liegt, fließt das Wasser mit der Geschwindigkeit v rein und am Rand der Münze mit der Geschwindigkeit v raus.
    D … Durchmesser
    v … v=√(2gh) … Geschwindigkeit des Wassers am Fußpunkt.
    s … Dicke der Münze
    Im stationären Fall würde gelten, dass Zufluss gleich Abfluss ist.
    (D²/4)* pi * v = D * pi * s * v
    s = D/4 als sehr grober Richtwert 😉

  23. #24 bot
    2. Juli 2019

    K-H,
    das ist mal eine brauchbare Formel.
    Was nicht berücksichtigt wird ist, die Ursache des balkonbruches. Wahrscheinlich kam es zu einer Schwingung und zu einer Resonanz bei dem Balkongestänge, und dann bricht der Balkon weg. Das Wasser hat wegen der Schwingung auch eine horizuontale Komponente, die bewirkt dass das Wasser schräg auf den Boden spritzt.

  24. #25 Braunschweiger (DE)
    2. Juli 2019

    @Karl-Heinz: #23 .. Transporter..
    Nein, der Wagen ist unbeschädigt und unberührt, wie man auf anderen Aufnahmen aus der Presse sehen kann.
    Es war wohl eher der Umstand, dass die Stütze rechts einseitig weggebrochen ist (die linke Stütze dabei also standhielt) und die Personen samt Becken die Schräge runtergerutscht sind.

    In der Presse steht allerdings auch anderes, was aus den Bildern nicht hervorgeht. Dann hätte ich aber als Argument diesen Artikel verlinkt.

  25. #26 Braunschweiger (DE)
    2. Juli 2019

    @myself: #25
    Na schön, aus dem verlinkten Artikel und einem weiteren dort verlinkten sowie aus den Bildern geht hervor, dass sich eine kleine Stütze des Balkons auf der rechten Kante des Transporters abstützt. Die linke Stütze ist dennoch unversehrt, genauso die Tragebalken des Bodens, da dieser weiterhin in sich gerade ist. Das hätte alleine reichen können, aber vielleicht hat der Wagen verhindert, dass die linke Seite nach links wegrutscht.

    Interessant ist ja, dass ein Balkon, wenn er denn regelgerecht gebaut ist, je Quadratmeter 400kg Gewicht tragen können muss. Das wären bei einem Balkon zu 7m x 3,5m (Artikel) fast 25t Gesamtgewicht. Allerdings nicht verteilt; es gilt die Quadratmeterregel, und der entgegen ist der Boden bei einem 70cm hohen Becken mit bis zu 700kg belastet worden. Selbst schuld.

    Der Eigentümer und Betriebseigner hat nun das Problem, dass er in mechanischen Fragen völlig unglaubwürdig geworden ist und seinen Betrieb ruiniert haben dürfte. Wer geht da schon noch hin?

  26. #27 Braunschweiger (DE)
    3. Juli 2019

    @bot(e)19 / bot / Robert Nicknamewechsler + IchBinich:
    In #12 + #13 zweimal der gleiche Zitierfehler und “Bbr” als “bpr” oder BPR wiedergegeben:

    Du bist stets derselbe und verwendest gelegentlich auch andere Mail-Adressen.
    Du hast offenbar auch Lese-/Rechtschreibschwäche und verrätst dich durch gleiche auftretende Fehler, oder gibst dies zumindest vor. Peinlich, nicht?

  27. #28 bot
    3. Juli 2019

    Braunschweiger,

    Dein Wissen über die Tragfähigkeit von Holzbalken rettet dich diesesmal noch. Woher willst du wissen, ob das nicht ein versuchtes Attentat war. Bei so hohen Temperaturen sind Beziehungstaten nicht selten. Du merkst ja an meiner Rechtschreibung, dass da auch etwas nicht stimmt. Das mit den Mail Adressen ist mir neu. Dazu bin ich viel zu faul.

  28. #29 bot
    3. Juli 2019

    Nachtrag Braunschweiger,
    gerade sehe ich den “IchbinIch”.
    Das bin ich nicht, obwohl seine Antwort so klug ist, dass sie auch von mir stammen könnte.
    Probiere mal ein Erdbeereis mit Schlagsahne !

  29. #30 Bbr
    Niedersachsen
    3. Juli 2019

    @bot19, #16. Guter Einwand. Ähnliches habe ich mir heute morgen auch überlegt. Wenn die Wasserhöhe klein gegegenüber dem Pooldurchmesser ist, dann läuft es vermutlich wie in meiner ersten Überlegung: Das gesamte Wasser samt Schwimmer wird hart gestoppt. Ist die Wasserhöhe sehr viel größer als der Pooldurchmesser, dann platzt der Pool und die Wassersäule spritzt seitlich weg. Auch nicht gut für den Schwimmer. Vielleicht gibt es ja dazwischen ja eine Wasserhöhe, wo man überlebt? Eine einfache Lösung scheint das Rätsel aber nicht zu haben.

    Ein Modellversuch ist mir noch eingefallen, den werde ich aber nicht durchführen, da er mit Sauerei verbunden ist. Man nimmt ein etwas älteres rohes Ei, das schon schwimmt. Das legt man in einen vollen Wassereimer und lässt den aus 4 Meter Höhe auf harten Boden aufschlagen. Platzt das Ei oder nicht? Dumm nur, dass der Eimer vermutlich umfällt und das Ei auch dabei noch kaputt gehen kann. Man müsste es also mit einer Hochgeschwindigkeitskamera filmen. Das wäre direkt was für die Sendung mit der Maus.

  30. #31 Karl-Heinz
    3. Juli 2019

    @Bbr

    Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich nicht einen Eimer mit Wasser aus dem fünften Stock fallen lassen soll. Rein nach dem Gefühl vermute ich, dass das Wasser ziemlich stark nach oben spritzen wird.

    Was für mutige, die grenzenloses Vertrauen in die Technik haben. 😉
    haengnerder-glass-swimming-pool-london

  31. #32 Braunschweiger (DE)
    3. Juli 2019

    @Robert-bot:
    Wer’s glaubt wird … — denn, wer einmal lügt, dem glaubt …
    Und wer im Glashaus sitzt, der sollte nicht …

    Aber kommen wir zum Thema zurück.

  32. #33 Braunschweiger (DE)
    3. Juli 2019

    @Karl-Heinz, @Bbr (gibt’s in Braunschweig auch als Firma):
    also zurück zum Thema, falls noch jemand ernsthaft argumentiert.

    Wasser ist insgesamt nicht kompressibel oder komprimierbar, kann aber Kompressionswellen weiterleiten, sprich Schall, und insbesondere auch eine Stoßwelle. Außerdem ist Wasser auch träge Masse und benötigt eine gewisse Zeit, um beschleunigt, also auch gebremst zu werden. Prallt ein fallender Wasserbehälter auf ein inelastisches Hindernis, wird der Implus jedes Teilchens “durchgereicht”, bis er am Hindernis reflektiert wird. Daher jagt eine reflektierte Stoßwelle durch das Wasser und beschleunigt es in Gegenrichtung, so dass Wasser letztlich aus dem Behälter nach oben spritzt. Bei einem geschlossenen Behälter kann ein Teil der Wand zerstört werden.

    Ein Mensch hat im Mittel eine ähnliche Dichte wie Wasser, aber auch eine innere Struktur. Einerseits ein Skelett, andererseits auch eine Hülle, die etwa so stabil ist, wie eine Plastiktüte. Außerdem aber auch gasgefüllte Hohlräume in Atmungsorganen und Verdauungsorganen; daher ist er “teilweise komprimierbar”. – Fällt ein Mensch also im wassergefüllten Behälter (und angenommen, das Wasser entweicht nicht irgendwie vorher zur Seite), dann schlägt er so hart auf, wie direkt auf dem Hindernis, bekommt aber noch zusätzlich die reflektierte Stoßwelle ab. Die kann je nach Stärke seinen Körper zerquetschen, da dessen Masse in die Hohlräume ausweichen kann; Knochen brechen und Haut reißt. – Insgesamt, je größer die Wassermasse und je größer die Fallhöhe, desto mehr kinetische Energie muss umgesetzt werden, desto schlimmer die Wirkung.

    Für einen Versuch mit einem Eimer würde ich als Lebewesenersatz eine der dünnen Plastiktüten vom Obststand nehmen und mit Wasser füllen, außerdem mit einigen luftgefüllten und fest verschlossenen gleichen Tüten als Hohlräumen. Gut verschließen, und eine Fallhöhe von einem Stockwerk sollte reichen.

  33. #34 bote19
    3. Juli 2019

    Bbr
    “Das gesamte Wasser samt Schwimmer wird hart gestoppt.”
    Wenn er in dem Wasserbecken gerade gehockt hat, dann wird er abgebremst, etwa mit dem doppelten Impuls, weil ja, wie Braunschweiger richtig erklärt, die Druckwelle des Wasser wieder senkrecht nach oben schießt.
    In diesem Zusammenhang sei an die Zirkusvorstellung erinnert, wo der Akrobat aus 10 m Höhe in ein Wasserfass springt. Die Wasserhöhe betrug meiner Schätzung nach weniger als 2 m.
    Braunschweiger,
    dein Vorschlag mit den Plastiktüten gebe ich an meinen Enkel weiter. Der macht das.
    Karl-Heinz
    der glass pool in London ist etwas für Menschen, die von den fliegenden Fischen abstammen.

  34. #35 JoselB
    3. Juli 2019

    @Braunschweiger:
    Zunächst Disclaimer: Ich bin kein Experte für Druckwellen, also kann es gut sein, dass ich hier Fehler mache.
    Ich denke, dass sich die Verletzungen zu einem direkten Aufprall deutlich unterscheiden würden:
    Bei einem direkten Aufprall berühren nur Teile des Körpers das Hindernis und die Druckwellen gehen alleine von den Kontaktstellen aus. Die restliche Körperoberfläche berührt nur Luft und wird die Wellen daher brechen/reflektieren (und zusätzlich durch mechanische Arbeit dämpfen -> Ouch). Ich erwarte daher, dass nahe der Kontaktstellen starke Druckunterschiede zu heftigen Verletzungen führen aber auch die Druckwelle etwas dämpfen wodurch der restliche Körper weniger stark verletzt wird (Ok, Übertragung entlang der Knochen verkompliziert das noch etwas, wird aber zumindest bei Scher- u. Biegebelastung durch Knochenbrüche limitiert -> Noch mehr Ouch).
    Im Wasser berührt der Großteil der Oberfläche das Wasser wodurch dort (wegen der von dir erwähnten ähnlichen Dichte) die Druckwellen fast ohne Brechung auf den Körper übergehen. Das gibt eine relativ gleichförmige Wellenfront und homogenere Druckverhältnisse. Auch die Übertragung entlang der Knochen würde ich als gleichmäßiger erwarten -> Keine/Kaum Knochenbrüche. Allerdings alle Organe die mit hohen Dichteunterschieden (vor allem Lunge/Atemwege, Verdauungstrackt und weitere Hohlräume vor allem im Kopf) werden die Welle streuen und wegen Kompresierbarkeit dämpfen und dabei enormen Schaden nehmen (hast du ja bereits erwähnt).
    Fazit: Äußerlich vermutlich nahezu unverletzt aber dafür gefährlichere innere Verletzungen.

    Bleibt noch die Frage, welche Form die Welle hat und wie sich das auswirkt. Zum einen würde ich am wenigsten im Zentrum des Pools sein wollen, da sich dort die Druckwellen sich aus verschiedenen Richtungen bündeln und dabei den Splash verursachen, aber auch stärkere Schäden erzeugen würden (hängt aber auch von Poolbreite und Wasserhöhe ab, wurde auch schon erwähnt). Zum anderen vermute ich, dass tieferes Wasser die Länge der Welle erhöht, aber nicht deren Amplitude. Da würde ich annehmen, dass das den Bereich des Schadens kaum ausweitet aber durch die längere Belastung den Schaden selbst verstärkt.

    Sorry für den Endlospost. Ich hoffe, er ist trotzdem interessant (und enthält nicht zu viele Fehler)

  35. #37 Braunschweiger (DE)
    4. Juli 2019

    @Thilo: Danke für den verlinkten Korrekturartikel.

    Typisch B*ld-Zeitung, die richtigen Werte standen schon im von mir in #25 verlinkten Artikel der Stuttgarter Nachrichten.

    Der Balkon darf mit maximal 400kg pro m² real belastet werden, nicht nur im rechnerischen Mittel. Das entspricht knapp und rund 4kN je m², da 1kg Belastung auf eine Fläche ~10N oder ~0,01kN (genauer 9,81N) auf Meereshöhe entspricht.

  36. #38 rolak
    4. Juli 2019

    genauer 9,81

    Erbsenzähler!!1elf :•)

  37. #39 Braunschweiger (DE)
    4. Juli 2019

    @rolak:
    Naja, wer Bedarf hat, überlegt sich eben, warum das nicht exakt gleich ist, dass es was mit der Schwerbeschleunigung zu tun hat, und dass Masse nicht gleich Gewicht(skraft) ist. Wollte jetzt ja nicht alles ausrollen, für die meisten auch total unnötig,..

  38. #40 Karl-Heinz
    4. Juli 2019

    @rolak

    Kennst du das Sprichwort? Wo Erbsenzähler regieren, wird die Suppe rationiert. 😉

    @Braunschweiger (DE)

    Ich meine jetzt aber nicht dich, um Missverständnisse vorzubeugen. 😉

  39. #41 Braunschweiger (DE)
    5. Juli 2019

    @Karl-Heinz:
    Wirklich? Trotzdem: wer Erbsenzähler zählt, ist ein Erbsenzähler-Zähler.

    Erbsenzaehler.Zaehler.Rationierer += 1

    @rolak dann natürlich auch…
    Erbsenzaehler.Zaehler += 1

    😉

  40. #42 Braunschweiger (DE)
    5. Juli 2019

    @JoselB:
    Wir beide meinen vermutlich größtenteils das gleiche. Experte bin ich da auch nicht, im Sinne von Physiker oder Hydrodynamikingenieur (ich habe nur mal irgendwo Strömungen simuliert).

    Im Wesentlichen willst du darauf hinaus, dass die Einwirkungen von Druck beim Aufprallen innerhalb des Wassers anders verteilt sind als bei einem freien Aufprall auf hartem Hindernis. Daher müssten dann auch die Schäden bzw. Verletzungen unterschiedlich aussehen. Da kann ich dir zustimmen. Im zweiten Fall kommen dann noch größere Biegemöglichkeiten des Körpers hinzu, daher vermutlich mehr Knochenbrüche.

    Was den Verlauf der Wellenfront angeht, kann man vermutlich allenfalls Vorhersagen machen, wenn man die genaue Form der Behälterwand kennt, und wann diese im Verlauf evtl. defekt wird. Es gibt zu viele Formen, die alle in unterschiedliche Reflektionen resultieren. Der gesamte Impuls aller Wasserteilchen muss letztlich umgesetzt werden; das mag in einer langgezogenen Phase resultieren. Es kann aber auch sein, dass sich viele Wellenanteile nach Reflektion zu einer starken Amplitude addieren, so wie analog Kaventsmänner durch Überlagerung entstehen.

    Also ist der Effekt zwischen schwach und stark möglich und nicht leicht vorhersagbar.

  41. #43 Sferic
    Aachen
    8. Juli 2019

    4m natürlich. Dann steht der Pool auf dem Boden und die Gäste können in 4 m Höhe baden gehen.

  42. #44 bote19
    8. Juli 2019

    sferic,
    wenn dein 4m Pool ausläuft, dann wirst du weggeschwemmt, direkt unter die Räder einer vorbeifahrenden Müllabfuhr.
    Dein Vorschlag ist 100 % sicher nur im Winter bei – 10 Grad. Dann ist das Wasser gefroren.
    Meine Meinung: Wir sind da einer Zeitungsente aufgesessen. Und die Ente im Pool fliegt bei einem Bruch des Balkons einfach weg.