Unser Leser Dr. Webbär hat sich ein neues mathematisches Spiel ausgedacht und bittet die geschätzte Leserschaft um ihre Meinungen.
Webbaer-Poker-Spielregeln
Zwei Spieler spielen mit einem aus drei Karten bestehenden Deck Poker.
Die Spieler erhalten als Kapital n Münzen, in der Folge Chips genannt, und spielen eine (lange) Serie von Spielen, in der Folge Hände genannt.
Ziel des Spiels ist es alle Chips des Gegners zu gewinnen.
Als Vorwette, in der Folge Ante genannt, zahlen beide Spieler jeweils einen Chip in ein Töpfchen, in der Folge Pot genannt.
Dann wird an beide Spieler jeweils eine Karte zufällig (nach „Mischen“) verteilt (von einem Kartengeber, der einer der beiden Spieler sein darf aber nicht sein muss).
Zur Wertigkeit der Karten :
1.) eine Karte, in der Folge Joker genannt, gewinnt immer
2.) eine Karte, in der Folge Loser genannt, verliert immer
3.) eine Karte, in der Folge Centre genannt, verliert gegen den Joker und gewinnt gegen den Loser
Nun kommt es zur einzigen Setzrunde, der erste Spieler ist aufgefordert einen Chip zu setzen, der dann in den Pot gelangt, oder diesen Chip nicht zu setzen, in der Folge checken genannt.
(Ein Spieler handelt also zuerst, wobei diese Möglichkeit in der Spielserie nach jeder Hand wechselt, also abwechselnd die Spieler in der Serie zuerst oder als zweite handeln.)
Der zweite Spieler kann, wenn ein Chip gesetzt worden ist, die Wette bezahlen, also einen zweiten Chip in den Pot legen, in der Folge callen genannt, oder dies nicht tun, in der Folge passen genannt.
Callt der zweite Spieler, werden die Karten verglichen und der Spieler mit der wertvolleren Karte erhält den Inhalt des Pots.
Passt der zweite Spieler, hat der erste Spieler, der gerade einen Chip gesetzt hat, den Pot ohne Kontrolle der Wertigkeit der Karten gewonnen.
Der erste Spieler kann also auch checken, statt einen Chip zu setzen. Checkt der erste Spieler, darf der zweite Spieler einen Chip setzen, der dann in den Pot gelangt, muss dies also nicht.
Checken beide Spieler, werden die Karten verglichen und der Spieler mit der wertvolleren Karte gewinnt den Inhalt des Pots.
Setzt der zweite Spieler einen Chip und der erste Spieler callt die Wette, werden die Karten verglichen und der Spieler mit der wertvolleren Karte gewinnt den Inhalt des Pots.
Setzt der zweite Spieler einen Chip und der erste Spieler passt die Wette, hat der zweite Spieler den Pot ohne Kontrolle der Wertigkeit der Karten gewonnen.
Ein Spieler gewinnt also je Hand einen oder zwei Chips oder verliert je Hand einen oder zwei Chips.
Erhöht werden Wetten in diesem primitiven und für die Demonstration gedachten Pokerspiel nicht.
Fragen
Diese extra-primitive Variante des Pokerspiels ist aber der Idee folgend vollwertig und für mathematische Theoretisierung sehr gut zu erreichen, die Strategie ist nicht umfänglich klar, vielleicht fällt jemandem etwas dazu ein.
Klar ist spielstrategisch nur, dass ein Spieler mit der Karte Centre nie setzen sollte.
Callen darf er mit dieser Karte aber – setzen darf überraschenderweise auch ein Spieler mit der Karte Loser, in der Hoffnung, dass der Gegner die Karte Centre hält und passt.
Auf der Hand liegende und hoffentlich spieltheoretisch beantwortbare Fragen :
1.) Muss der erste Spieler setzen, wenn er die Karte Joker erhält?
2.) Wie oft, relativ gesehen, muss der erste Spieler mit der Karte Loser setzen, also bluffen?
3.) Wie oft, relativ gesehen, muss der zweite Spieler mit der Karte Loser setzen, also bluffen, nachdem der erste Spieler gecheckt hat?
4.) Hat der Spieler, der zuerst handeln muss, einen Nach- oder Vorteil oder beides nicht?
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wein_catpoker.jpg
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