Die Gauß-Vorlesungen finden zweimal im Jahr statt und sollen der interessierten Öffentlichkeit einen Eindruck geben, woran Mathematiker arbeiten.
Einen Beitrag über die Gauß-Vorlesung in Regensburg mit Cédric Villani hatte ich mal hier und mit Koautoren hier und dort geschrieben.
Die Gauß-Vorlesungen werden an wechselnden Orten veranstaltet und haben in der Regel einige Hundert Zuhörer aus der räumlichen Nähe des jeweiligen Ortes. Dank Corona kann man jetzt ein weitaus größeres Publikum erreichen und ist nicht mehr auf die Umgebung des Veranstaltungsorts beschränkt. Die heute Abend um 17 Uhr offiziell in Augsburg stattfindende Gauß-Vorlesung ist eine Online-Veranstaltung und jeder Interessent kann sich mit Eingabe seiner e-Mail-Adresse auf dieser Webseite anmelden.
Üblicherweise gibt es bei Gauß-Vorlesungen zunächst ein Kulturprogramm mit Musik und Ansprachen. Ich weiß nicht, wieweit das auch dieses Mal stattfinden wird, jedenfalls wird aber Jürgen Richter-Gebert einen Vor-Vortrag „Spaziergänge in der vierten Dimension“ halten. Im Haupt-Vortrag von Maryna Viazovska – die als Kandidatin für die nächstes Jahr zu vergebende Fields-Medaille, die höchste Auszeichnung für Mathematiker, gilt – geht es dann um das Leech-Gitter, ein Gitter im 24-dimensionalen Raum. Wenn man Kugeln um die Knoten dieses Gitters liegt, bekommt man die dichtestmögliche Kugelpackung im 24-dimensionalen Raum, was von Viazovska (mit Cohn, Kumar, Miller, Radchenko) bewiesen wurde. Im Vortrag wird es neben den Kugelpackungen und anderen Optimierungsproblemen auch um die Anwendungen in der Kodierungstheorie und die Zusammenhänge zur Gruppentheorie gehen. Es wird bestimmt sehr interessant.
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