(Das ist der Entwurf eines Artikels für die DMV-Mitteilungen.)
So etwas wie “des geht net” – das gibt’s hier in den USA nicht.
Anton Zeilinger laut https://www.zitate.eu/autor/univ-prof-dr-anton-zeilinger-zitate/280531
Wunderschöne Mathematik
profil: Wie also kamen Sie zur Quantenphysik?
Anton Zeilinger: Am Ende des Studiums wollten eine Kollegin, ein Kollege und ich mehr darüber wissen. Wir besorgten uns das Manuskript der Quantenvorlesung von Otto Hittmair von der TU Wien. Wir arbeiteten es von vorn bis hinten durch und waren total fasziniert.
profil: Was hat Sie dermaßen fasziniert?
Anton Zeilinger: Die wunderschöne Mathematik, die verwendet wurde. Das ist absolut einmalig. Der Nobelpreisträger Paul Dirac hat einen Formalismus der Quantenmechanik geschrieben, der einfach genial ist. Ebenfalls großartig für uns war das Buch des Nobelpreisträgers Claude Cohen-Tannoudji. Aber am Beginn der Bücher hieß es immer, dazu, was das alles bedeutet, kommen wir noch. Dann las man, aber das Versprochene kam nicht. Da habe ich gemerkt, das war ein Thema, das nicht berücksichtigt wurde.
profil: Ist es auch Teil der Faszination, mit der Sprache der Mathematik in eine Welt einzudringen, die sich der Erfahrbarkeit der Alltagswelt entzieht?
Anton Zeilinger: Die direkte Erfahrbarkeit kümmert einen als Physiker eigentlich nicht. Man sieht das sehr operativ. Es gibt mathematische Vorhersagen und experimentelle Möglichkeiten, diese zu testen.
So das österreichiche Nachrichtenmagazin profil am 8.10. im Interview mit dem vier Tage zuvor gekürten Nobelpreisträger Anton Zeilinger.
Recht und Gerechtigkeit als komplementäre Variablen
Quantenverschränkung wird – vor allem auch in Österreich, wo Zeilinger sehr populär ist – gerne mal als Metapher für versteckte Zusammenhänge in Politik und Gesellschaft verwendet.
Wissenschaftsjournalist Florian Aigner erklärte im ÖRF die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Entdeckung so:
Ich geb diese Mascherl in ein Geldkuvert. Dann werfe ich eines davon weg nach Liechtenstein. Schaue ich in das andere Kuvert rein, dann kenne ich die Vorwürfe, kann mich aber gleichzeitig auch nicht daran erinnern. […] Also zwei ÖVP-Mitglieder müssen nicht am selben Tisch sitzen, um korrupt zu sein, jeder agiert gleich – auch wenn der eine in Niederösterreich und der andere in Tirol sitzt.
Daneben gibt es aber auch anerkannte Universitätsprofessoren, die im Ernst versuchen, Quantenverschränkung zur Erklärung größerer Phänomene heranzuziehen. Zum Beispiel fand in Madrid im Juni 2009 eine Tagung “Entanglement and Mathematics” statt, in der es um die als “Schwache Quantentheorie” propagierte These ging, es gäbe Quantenverschränkung nicht nur in Quantensystemen, sondern auch anderswo. Den mathematischen Hintergrund dazu sollte die Nichtkommutativität liefern:
Weak Quantum Theory is an algebraic formalism and I’m not a mathematician so I can’t do with formulas but it is in fact modelled along the very same algebraic formalism that is used by Quantum Mechanics these days: it’s a C*-algebra for those of you that know the terminology. And what we have done or rather my physicists friends […] we have dropped all definitions, all precisions that are used in Quantum Mechanics to do the calculations and everything and have shrunk the whole formalism to its bare bones.
[…]
The very bare core means that the formalism handles what is called ‘Noncommutative Observables’ or noncommuting operators as it is done in quantum physics proper
[…]
We normally have in algebra that it’s commutative, so we say that 2 times 3 is the same as 3 times 2, it’s 6. It doesn’t matter whether you do this and this first. Now in real life it’s actually more complicated because we slaughter the cow first, then we pull the skin off and then we eat it. We don’t eat it, pull the skin off and then slaughter it. There is a definite sequence in all what we do in life and commutation, I feel, is one of the elements which are important here to take into account.
By quantum mechanics noncommutative elements are actually defined as complementary elements [..]
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