Dies ist, falls der Titel missverständlich wirken sollte, kein Versprechen, sondern eine Forderung – oder besser, eine Anregung.
Bei uns treffen immer wieder juristische Drohungen gegen BloggerInnen ein, die zwar, nach allen Maßstäben der Vernunft ohne jede Substanz sind. Aber selbst die Verteidigung gegen substanzlose Forderungen geht schnell ins Geld – Geld, das BloggerInnen geradezu naturgemäß (Bloggen ist keine kommerziell ertragreiche Aktivität) nicht haben können. Und darum sehen sie sich meist gezwungen, die beanstandeten Beiträge zu entfernen. Das ist ein untragbarer Zustand! Selbst ScienceBloggerInnen, die zwar unter dem Dach gleich zweier Verlagshäuser (Seed Media und National Geographic) schreiben, sind für die Inhalte, und damit für die rechtlichen Folgen ihrer Blogs alleine verantwortlich. Die Idee einer Rechtsschutzversicherung war in Bloggerkreisen zwar immer wieder diskutiert worden, zum Beispiel hier – doch offenbar wollen sich die Versicherungskonzerne nicht auf so etwas einlassen.
Aber andererseits ist es einfach unerträglich zu denken, dass jeder Schwindler, Eso-Betrüger, Nepper oder Volksverdummer die kritische Betrachtung seiner/ihrer Aktivitäten durch plumpe juristische Drohungen und Abmahnschreiben torpedieren kann. Also muss ein Rechtsschutz-System für BloggerInnen her, und wenn die Versicherungskonzerne nicht dazu bereit sind, dann schlage ich vor, wir organisieren wir das halt selbst und auf Gegenseitigkeit. Nicht nur für ScienceBloggerInnen, sondern für Blogger und Bloggerinnen allgemein, nach dem Motto “Blogger aller Bundesländer, vereinigt Euch!” Ich könnte mir zwei Modelle vorstellen, die allerdings im Moment noch ganz unausgereift in meinem Kopf (und gleich auf Euren Bildschirmen) herumschwirren:
1. Interessierte BloggerInnen und BlogleserInnen richten ein Konto ein, auf das sie monatlich einen kleinen (?) Betrag überweisen. Dieses Konto würde dann dazu genutzt, um eventuell anfallende Anwaltskosten zu begleichen.
2. Alternativ könnten interessierte BloggerInnen und BlogleserInnen durch Bürgschaften eine Deckung eventuell anfallender Anwaltskosten absichern.
Schön wäre es auch, einen Pool interessierter und einschlägig kompetenter JuristInnen zu finden, die pro bono (oder fuer eine bezahlbare Pauschale) ein gewisses Kontingent an anwaltlicher Hilfeleistung übernehmen wollen.
Das sind, wie gesagt, noch ganz unausgereifte Ideen. Und bestimmt habt Ihr noch bessere Vorschläge, auf die ich mich freue. Die Organisation des Ganzen wäre dann noch ein weiteres Problem, aber auch davon sollten wir uns nicht abschrecken lassen. ScienceBlogs.de hat zigtausende von LeserInnen und Lesern, und es gibt zigtausende von Bloggerinnen und Bloggern – da muss doch crowdsourscingmäßig was zu machen sein!
P.S.: Wie der Zufall so spielt, taucht das Thema “Rechtsschutz” auch bei Anatol Stefanowitsch heute auf …
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