Um es vorweg zu sagen: Ich habe kaum Zweifel daran, dass es Leben außerhalb der Erde geben kann (es ist eine andere Frage, ob wir dafür jemals eine Bestätigung finden werden). Und es ist auch unbestreibar, dass es UFOs gab und gibt – doch dass beide auch nur irgend etwas miteinander zu tun hätten, scheint mir vollkommen absurd. Denn UFOS sind nichts anderes als “unidentified flying objects” – unbekannte, im Sinn von “nicht identifizierte”, fliegende Objekte. Das können optische Täuschungen ebenso sein wie echte Geheimprojekte (das müssen nicht unbedingt geheime Flugmaschinen sein – manchmal sind es vielleicht auch nur geheime Flugeinsätze) – aber es gibt mehr als ausreichend “irdische” Erklärungen dafür, während die außerirdische Herkunft noch nicht einmal plausibel ist – beginnend mit der Tatsache, dass auch für Außerirdische die Grundsätze der Physik (und die damit verbundenen Reisebeschränkungen der Relativitätstheorie) gelten.
Warum ich gerade jetzt darauf komme, von UFOs zu schreiben? Weil die New York Times bei ihren Recherchen auf ein weitgehend geheimes (oder besser: weitgehend unbeachtetes) UFO-Forschungsprogramm gestoßen ist, das zwischen 2007 und 2012 offiziell aus Steuergeldern finanziert wurde und seitdem angeblich immer noch, wenn auch nicht mehr so ganz offiziell, im US-Verteidigungsministerium fortgesetzt wird: Glowing Auras and ‘Black Money’: The Pentagon’s Mysterious U.F.O. Program. Wer kann und will, sollte die Story in der New York Times also selbst nachlesen – es war ja deren journalistischer Coup, den will ich nicht klauen. Aber ehe dies als “Beweis” dafür verwendet wird, dass die “US-Regierung” (die ja, zumindest in den Verschwörungstheorien, offenbar ein etwas anderes, weitaus dunkleres und durch Wahlen nicht wirklich veränderbares Aggregat von finsteren Mächten ist) von der Existenz außerirdischer Besucher weiß: Nicht nur hat man offenbar bisher nicht viel gefunden; viel bedenklicher ist für mich, dass das Projekt auf Betreiben des Senators Harry Reid angestoßen wurde, der die dafür genehmigten 22 Millionen Dollar – kleiner als ein Rundungsfehler im amerikanischen Verteidigungshaushalt mit seinen rund 600 Milliarden Dollar! – im Wesentlichen seinem Freund und Kupferstecher Teilzeit-Weltraumunternehmer Robert Bigelow zuschieben ließ. Das schmeckt weniger nach UFO-Forschung als nach einem kleinen Geschenk unter Freunden…
Und falls jemand aus der im Artikel erwähnten Tatsache, dass es im Pentagon einen (leitenden) Mitarbeiter gibt, der an UFOs als außerirdisches Phänomen glaubt, eine Bestätigung außerirdischer Visiten ableiten will: Das US-Verteidigungsministerum beschäftigt rund zweieinhalb Millionen Menschen (davon ein Drittel zivil, zwei Drittel in militärischen Dienstgraden) – da sind mit Sicherheit auch allerlei schräge Vögel drunter…
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