Oder wie sonst soll man folgende Erklärung verstehen? Von der Webseite des US-Innenministeriums (14.5.2008, also gestern):
Secretary of the Interior Dirk Kempthorne today announced that he is accepting the recommendation of U.S. Fish and Wildlife Service Director Dale Hall to list the polar bear as a threatened species under the Endangered Species Act (ESA). The listing is based on the best available science, which shows that loss of sea ice threatens and will likely continue to threaten polar bear habitat. This loss of habitat puts polar bears at risk of becoming endangered in the foreseeable future, the standard established by the ESA for designating a threatened species.
Hier die vollständige Presseerklärung.
Offenbar hat man auch in Washington bemerkt, daß sich mit niedlichen Eisbären gut Wahlkampf führen läßt.
Diese scheinbar banale Meldung ist aus mindestens zwei Gründen bemerkenswert:
– die Bush-Regierung erkennt damit (zumindest indirekt) die globale Erwärmung an,
– die Vereinigung der Öl- und Gasindustrie in Alaska AOGA hatte lange versucht, eben diese Erklärung zu verhindern und war damit offenbar erfolglos.
Kempthorne konnte sich freilich folgende ‘skeptische’ Bemerkung nicht verkneifen: While the legal standards under the ESA compel me to list the polar bear as threatened, I want to make clear that this listing will not stop global climate change or prevent any sea ice from melting. (Ich muss unterstreichen, dass die Auflistung des Eisbären als gefährdete Tierart weder den globalen Klimawandel aufhalten noch das Abschmelzen des Meereseises stoppen wird.) Das hatte allerdings auch niemand behauptet.
Das kanadische Umweltministerium hält übrigens weiter an einer niedrigen Schutzstufe fest. (Über kanadische ‘Klimaforscher’ hatte ich letzte Woche schon einen Beitrag geschrieben.)
Weitere Informationen bei Spiegel Online.
Photo credit:Susanne Miller, USFWS, https://www.doi.gov/issues/polar_bears.html
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