Ich hatte ja in der Diskussion über Wikileaks den naheliegenden Vergleich zu “Climategate” (der Diskussion über die gehackten e-Mails der Climate Research Unit der University of East Anglia) gezogen.

Was ich beim Schreiben des Artikels gar nicht wußte: die CRU-Mails liegen tatsächlich auf WikiLeaks, wohl schon von Anfang an.

Assange und Domscheit-Berg:

“We released over ten years worth of e-mails from the CRU and those climate scientists discussing so, actually they specialize in temperature, so years ago is it getting wormer, is it getting colder, what are the models”

Die ‘Geheimhaltung’ der Informationen wäre ein Verstoß gegen den britischen ‘Freedom of Information’ Act gewesen, sagt Assange.

Kurioserweise findet man mit einer Google-Suche nach ‘wikileaks climategate’ sehr viele Webseiten, die eine Ungleichbehandlung von Climategate und Wikileaks anprangern (typisches Argumentationsmuster).

Freedomist schreibt zum Beispiel:

The NYTimes decided to publish dangerous information from the latest Wikileaks document dump, but did not do the same with the Climate Gate document dump, proving their penchant to protect leftist ideologues while willing to sacrifice the lives of Americans to push their leftist agenda. Shame on the NYTimes for being so callous with American lives and such a water bearer for their leftist climate hyseriologists.

Ähnliche Kommentare findet man zu Hunderten im Netz. Offenkundig bin ich nicht der einzige, dem der Zusammenhang zwischen WikiLeaks und Climategate nicht bekannt war.

Primaklima hatte ja damals einen Link zu Newtongate: the final nail in the coffin of Renaissance and Enlightenment ‘thinking’.
Nur mal so als Beitrag zur Diskussion.

Kommentare (15)

  1. #1 KommentarAbo
    5. Dezember 2010

  2. #2 BreitSide
    5. Dezember 2010

    xxx

  3. #3 KommentarAbo
    5. Dezember 2010

    ich mach die 3 pkt immer weil ich so leicht vergesse was ich schreiben wollte, manchmal ist es halt nicht so leicht. ich bin ja scheinbar auch nicht der einzige mit schreibschwäche. BreitSide kopiert meine inhaltsvollen kommentare das die balken nur so krachen.

  4. #4 brainy
    5. Dezember 2010

    Die unterschiedliche Berichterstattung der Medien über die beiden Leaks ergibt sich aus den unterschiedlichen Inhalten der geleakten Dokumente:

    Die Climategate eMails enhielten keine belastenden Informationen. Nur durch extremes Quotemining war es dann doch möglich, was raus zu holen, was ein Fehlverhalten der beteiligten Personen andeutete.

    Aus den Cables lassen hingegen sich direkt einige grobe Fehler der Beamten der Vereinigten Staaten ablesen: Auftrag zum Ausspionieren von U.N. Angestellten, Beeinflussung der Irak Untersuchungskomission in England, Lagerung von in England verbotenen Splitterbomben in England,…

    Und weiters war die Arbeit der CRU öffentlich, die Diskussion fand wie in der Wissenschaft üblich statt. Im Gegensatz dazu versteckten Beamte der U.S. Informationen über ihr Fehlverhalten indem sie sie für “Geheim” erklären. (siehe auch Collateral Murder: Reuters hat die Infos über die Ermordung ihres Mitarbeiters durch US Militärs auf offiziellem Weg nicht bekommen, erst Wikileaks zeigte, dass er völlig unmotiviert vom Hubschrauber aus abgeschossen wurde). Hier haben offensichtlich die internen Kontrollmechanismen versagt.

  5. #5 KommentarAbo
    5. Dezember 2010

    Wenn man sieht dass jeder D*** jeden beliebigen Namen nehmen kann, wundert es nicht mehr nicht einzelne Beiträge und deren Kommentare gezielt abonnieren zu können.

    So lange aber Spaß daran habe, ist diese Art des stillen Protests wenigstens nicht ganz unamüsant.

    mfg
    KommentarAbo (normaler Weise) nur echt mit 3Punkten! ^^

  6. #6 Thilo
    5. Dezember 2010

    @ brainy: Ist ja alles richtig. Nur werden in den aktuellen Depeschen eben AUCH viele ganz normale interne Diskussionen veröffentlicht, bei denen es nicht um die Aufdeckung irgendwelcher Verbrechen geht. Also wieder der Punkt aus der vorigen Diskussion: strafechtlich oder politisch relevantes sollte man veröffentlichen, den Rest eben nicht.

  7. #7 BreitSide
    5. Dezember 2010

    KA, ich glaube, da verstand einer den anderen miss.

    Deine 3 Punkte hab ich °geklaut°, weil ich das einen guten Weg fand, einen Fred zu abonnieren, zu dem ich in dem Moment noch keine ablaichfähige Meinung habe oder einfach zu wenig Zeit. Es werden ja immer nur 3 Freds pro Kategorie angezeigt, da geht mal schnell ein Interessanter verloren. Und fürs Archiv bin ich dann zu faul.

    Also falls Du mir die 3 Kreuze nicht genehmigst, nehm ich halt zwei “o”s – oder so…

  8. #8 brainy
    5. Dezember 2010

    Dann hab’ ich dieses Posting hier wohl falsch verstanden 🙁 Ich dachte, deine Aussage wäre, dass die Medien aufgrund ihrer politischen Ausrichtung über Climategate zu wenig berichtet haben.

    Ich denke es hat wenig Sinn die Diskussion aus dem anderen Thread hier aufzuwärmen/ zu clonen. Ich stimme dir zu, dass es eventuell besser wäre, das ganze irrelevante Gezicke zwischen den Botschaftern geheim zu halten und nur die “wichtigen” Sachen zu publizieren. Dann muss halt jemand bestimmen, was wichtig ist. Dass Wikileaks mit Zeitungen zusammenarbeitet, die diese Auswahl vornehmen könnten, aber stattdessen halt lieber Schmutzwäsche waschen ist glaub ich drüben auch schon erwähnt worden.

  9. #9 KommentarAbo
    5. Dezember 2010

    @BreitSide
    Nee der zweite Kommentar in diesen Strang von ” KommentarAbo” ist nicht von mir (und nicht zum ersten mal, das mein KomentarAbo Nick zu dummen Kommentaren missbraucht wurde.
    Deswegen ging mein Kommentar auch nur an den Nick-Dieb.

    deswegen auch:
    KommentarAbo (normaler Weise) nur echt mit 3Punkten! ^^

  10. #10 Thilo
    5. Dezember 2010

    Dann hab’ ich dieses Posting hier wohl falsch verstanden 🙁 Ich dachte, deine Aussage wäre, dass die Medien aufgrund ihrer politischen Ausrichtung über Climategate zu wenig berichtet haben.

    Nein, nein, das war nicht mein Punkt. Die Links im Artikel sollten nur zeigen, daß den Klimaskeptikern, die sich über eine Ungleichbehandlung beschweren, offenkundig gar nicht bewußt ist, daß die CRU-Mails auch auf WikiLeaks liegen.

  11. #11 Thilo
    5. Dezember 2010

    @ BreitSide und Kommentarabo:

    Keine Prioritätsstreitigkeiten bei mir hier im Blog, bitte!

  12. #12 BreitSide
    5. Dezember 2010

    Keine Prionen, kein Streit. Dass offensichtlich die Nicks noch nicht einmal mit den hinterlegten Imel-Adressen abgeglichen werden, ist mE schon verbesserungswürdig. Nörgelsuse ist mir damit auch schon mächtig auf den Senkel gegangen.

  13. #13 physiker
    16. Dezember 2010

    Vielleicht sollte mal erwaehnt werden, dass Assange falsch liegt:
    (Persoenliche/vertrauliche oder sonst irgendwelche) Emails nicht zu veroeffentlichen, ist eben kein Verstoss gegen irgendein Gesetz und schon gar nicht gegen den “Freedom of Information Act”. Um das zu erkennen reicht ein Funke gesunden Menschenverstand, und falls der doch nicht ausreicht, genuegt es, im Gesetz nachzuschlagen.
    Ich frage mich, warum das anscheinend kein Journalist bisher getan hat…

  14. #14 dnfyngng
    16. Dezember 2010

    der entscheidende unterschied dürfte sein dass die climategate emails wirklich persönliche nachrichten waren während der zugriff auf die depeschen immerhin 2 millionen leuten offen stand. wenn die botschafter persönliche dinge diesem gigantischen personenkreis nicht vorenthalten wollen , warum sollte dann dem rest der welt aus gründen der privatsphäre der zugriff verwehrt bleiben?

    die emails der forscher waren nie für eine grössere öffentlichkeit als die direkten adressaten bestimmt daher verletzt wikileaks in diesem fall die privatsphäre in einer weise die in keinem verhältnis zu den wenig brisanten daten steht.

  15. #15 physiker
    17. Dezember 2010

    @ dnfyngng:
    Ueber die Depeschen weiss ich zu wenig, um konkrete Aussagen zu treffen. Die exklusive Kategorisierung in persoenlich < -> oeffentlich empfinde ich als Aergernis. Gerade die Klimaskeptiker habe ueber diese verquere Masche argumentiert, dass alles in den Emails was nicht persoenlich/privater Natur ist (und das ist der ueberwiegende Teil) zu veroeffentlichen waere. Das ist aber ein naiver Fehlschluss, denn es gibt eben auch noch *vertrauliche* Informationen, die nicht privater/persoenlicher Natur sein muessen und trotzdem oder gerade weil sie vertraulich sind, nicht fuer die Oeffentlichkeit bestimmt sind.

    Wenn man anfaengt ueber die Groesse des Personenkreises zu argumentieren fuer den die Information bestimmt ist, dann kommt man in Teufels Kueche. Bei welcher Zahl setzen Sie die Grenze?
    (ca. 1/4 Mio Polizisten duerften z.B. in Deutschland Zugriff auf die Verkehrssuenderdatei haben)

    Nach meinem rechtsstaatlichen Verstaendnis geht die Argumentation anders:
    Ich selbst bestimme, ob meine Aussagen vertraulich sind oder nicht und an wen und wie viele diese gerichtet sind (und ob das nun 2 oder 2 Mio. sind, spielt keine Rolle). Wenn ich mich nicht mehr darauf verlassen kann, dass meine vertraulich weitergegebenen Informationen (im Normalfall) nur den Personenkreis erreichen, fuer den sie bestimmt sind, dann bricht unser gesamtes wissenschaftliches System, die gesamte Wirtschaft, die oeffentliche Ordnung (Polizei/Geheimdienste), die Politik und die Diplomatie (sowieso) zusammen.

    Deshalb ist das was Thilo in beiden Artikeln schreibt eine Sebstverstaendlichkeit und der Ruf nach falsch verstandener Transparanz nichts anderes als perverser Voyeurismus.