Mathematiker schaffen es ja eher selten in die Satiresendungen. Dr. Christian Blex (Promotion über Eine explizite Version der Jacquet-Langlands-Korrespondenz für den dreidimensionalen hyperbolischen Raum) hat es heute geschafft, in der heute-show zitiert zu werden (bei Minute 29:28):
„Landwirte enteignen, angebliche Klimaschädlinge bestrafen und noch mehr ökoreligiöse Insektenmassenvernichtungswaffen bauen“

Als Mathematiker ist man halt die Kreation langer und komplizierter Wortschöpfungen gewohnt …

Kommentare (11)

  1. #1 rolak
    14. September 2019

    Kreation langer und komplizierter

    Aber doch wohl nicht derart sinnleerer, oder?
    Unlogisch isses auch noch: Wenn die Windmaschinen die ganzen Singvögel köpfen und Hähnchen halbieren, werden doch sofort weniger Insekten und deren arme, arme, hilflose Nachkommen bei lebendigem Laibe aufgepickt!

    Moment, nee, ‘Leibe’, das mit den Laiben waren ja die unschuldigen Brotkrumen…

  2. #2 UMa
    14. September 2019

    So etwas macht mir Angst.

    Die Windenergie ist die Form der Energieerzeugung die am Wenigsten Schaden an der Umwelt anrichtet.

    Und noch viel wichtiger: Sie ist nach einem Ausstieg aus der Kernenergie die einzige Form der Energieerzeugung, die bei uns im Winter genügend Strom liefern kann, da dann kaum Sonne scheint.

    Alle anderen können das nicht, oder nicht für lange.

  3. #3 echt?
    15. September 2019

    Intelligenz schützt nicht davor etwas Dummes zu glauben.

  4. #4 NullcoManix
    15. September 2019

    Als Mathematiker ist man halt die Kreation langer und komplizierter Wortschöpfungen gewohnt

    Im Fall des Dr. Blex könnte es hiernach die einstige Beschäftigung mit Quaternionen sein, die ihn heute befähigt, virtuos mit Wörtern wie “Rechtsstaataußerkraftsetzungspartei” (gemeint ist die CDU) um sich zu werfen.

    Als zeitweiliger Physikleherer kann er außerdem schlüssig darlegen, dass die “angeblich menschengemachte Erderwärmung” mit einer Monderwärmung einhergeht, die ja wohl nicht menschengemacht sein könne. Jawoll, da spürt man regelrecht die gedankliche Schärfe, eingeübt an mathematischen Beweisen. Ebenso wie hier: “Das Ölzeitalter wird nicht aus Mangel an Öl zuende gehen, denn schließlich ist die Steinzeit auch nicht aus Mangel an Steinen zuende gegangen”.

  5. #5 Quanteder
    Bielefeld
    15. September 2019

    . . . .. intelligent ist das nur auf eine dumme Art und Weise.
    So funktioniert mathematische Philosophie ( oder besser philosophische Mathematik?)! Dialektik – das Gesetz von Negation der Negation https://www.zeno.org/Philosophie/M/Engels,+Friedrich/Herrn+Eugen+Dührings+Umwälzung+der+Wissenschaft/1.+Abschnitt.+Philosophie/XIII.+Dialektik.+Negation+der+Negation
    Schon in Chemnitz hat der hohle, bronzene Nüschel von Marx mit einem besonderen Blick beobachtet . . . ..

    Wer es nicht so Intellektuell mag: gerade läuft auf 3Sat der Film https://www.3sat.de/film/spielfilm/moderne-zeiten-102.html – mit dem Tramp Charlie . . . ..

    Fazit: die AfD dient den existierenden Gesellschaftsverhältnissen und führt über das Gesetz der Negation der Negation zu neuen gesellschaftlichen Verhältnissen. Die Gesellschaft wird sich mit den Kategorien Staat und Religion auseinandersetzen müssen . . . .. da kann Mathematik als Geisteswissenschaft einen beträchtlichen Beitrag leisten (welchen er bereits leistet !!!)
    Zum Beispiel: Wie kann ich Negation der Negation mathematisch ausdrücken?

  6. #6 Holger Gronwaldt
    15. September 2019

    @NullcoManix,

    “Das Ölzeitalter wird nicht aus Mangel an Öl zuende gehen, denn schließlich ist die Steinzeit auch nicht aus Mangel an Steinen zuende gegangen”.

    Der Satz ist zwar ein non sequitur (was hat das eine mit dem anderen zu tun?), trotzdem sind beide Teilsätze für sich genommen wahr.

    Auf jeden Fall können wir als Menschheit es uns nicht leisten, das gesamte Öl, das sich noch in der Erde befindet, zu fördern und zu verbrennen, wenn wir das Klima nicht endgültig Richtung Warmzeit (also ohne Eis auf den Polen) und somit stark erhöhtem Meeresspiegel beeinflussen wollen.

  7. #7 NullcoManix
    15. September 2019

    @Holger Gronwaldt:

    Genau das wollte der Herr Dr. Blex damit gerade nicht ausdrücken. Er behauptet nämlich, das Verbrennen von Öl hätte rein gar nichts mit Klimaveränderungen zu tun. Außerdem gäbe es Ölvorrate bis zum Abwinken.

    Trotzdem würde die Olindustrie an ihr Ende kommen, wenn er und seine Parteifreunde der Kernenergie endlich flächendeckend zum Durchbruch verhelfen dürfen. Und das müsse sein, weil die Ölindustrie die uns wesensfremden Moslems nährt, die sich jetzt schon millionenfach im Abendland breitmachen, usw. usf. …

    Wobei ich mich frage, warum er dann die “linksgrünversifften” Freunde der Windenergie zu seinen Feinden erklärt, wo die doch auch der Ölindustrie an den Kragen wollen. Vielleicht fehlt mir zum Verständnis einfach der “rechte” Glaube — oder die mathematische Vorbildung.

  8. #8 demolog
    18. September 2019

    Woher wissen die eigendlich, wieviele Vögel durch Fensterscheiben sterben?

    Gibt es da eine Meldeliste?

  9. #9 Thilo
    18. September 2019

    Bei der Glaserinnung

  10. #10 Wizzy
    18. September 2019

    Der NABU schreibt zum Vogelschlag durch Windkraftanlagen:
    “[Die umfassende und repräsentative] Progress-Studie [wurde] von einem Konsortium unabhängiger Fachbüros und Universitäten durchgeführt und vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. […] die Schlagopferzahlen [sind] für die meisten Vogelarten nicht bestandsrelevant, [doch] einige Vogelarten [sind] so stark betroffen sind, dass von einer Gefährdung der heimischen Populationen durch die Windkraft ausgegangen werden muss.
    [Im Fall des Mäusebussards muss] Deutschlandweit [sic] daher […] von über 12.000 getöteten Mäusebussarden pro Jahr ausgegangen werden – bei einem Bestand von etwa 100.000 Brutpaaren. […] der bundesweite Mäusebussard-Bestand [nahm] zwar von 1988 bis 2006 leicht zu, anschließend bis zum Ende der Datenreihe im Jahr 2013, also parallel zum Ausbau der Windkraft, jedoch um mindestens 30 Prozent ab.”

    Disclaimer: Ich bin nicht gegen Windkraft. Allerdings dafür, die Dinge differenziert von verschiedenen Seiten zu betrachten: Windkraft hat mE durchaus signifikante Auswirkungen.

  11. #11 demolog
    19. September 2019

    Thilo
    18. September 2019

    Bei der Glaserinnung

    -> Abe rnein, wenn der Vogel tot ist, war das Glas stärker! ..weil härter?

    Ich vermute nur wieder eine nach allen Regeln der statistischen Wahrscheinlichkeitsrechnung getätigte Hochrechnung.

    Und naja, das sind in der Regel eben ganz schöne mathematische Übungs-Szenarien – also Rechnen um des Rechnens wegen – die aber nicht zwingend was mit der Wirklichkeit zu tun haben müssen.