Klingt eher nach einer Boulevard-Schlagzeile, und als jemand, der generell Wein bevorzugt, sehe ich solche Meldungen sowieso eher mit Skepsis. Sei’s drum, Lebensmittelforscher um den Brau-Professor Charles Bamforth vom Institut für Lebensmittelforschung und -Technologie der University of California in Davis haben’s erforscht, dass Bier aus Gerstenmalz eine “signifikante Quelle für diätetisches Silizium” und damit ein wirksames Vorbeugemittel gegen Osteoporose ist, und das Fachmagazin Journals of the Science of Food and Agriculture hat’s veröffentlicht. Dass Bamforths Lehrstuhl von der Großbrauerei Anheuser Busch finanziert wird, tut hier gewiss nichts zur Sache, oder?
Demnach hat vor allem helles (“blondes”) Gerstenmalz – Weißbiertrinker stehen hier leider auf dem Schlauch – einen hohen Anteil von biologisch verfügbarem Silizium, in der Form von Monokieselsäure (musste ich erst mal nachschlagen, was das ist …); dunklere Malzsorten, vor allem, wenn sie durch Röstung einem Hitzestress ausgesetzt waren, haben dagegen einen geringeren Kieselsäure-Gehalt. Der Hopfen wäre grundsätzlich ein noch besserer Kieselsäure-Lieferant (etwa vier mal so viel pro Volumen wie Malz), wird aber in vergleichweise geringer Menge beim Brauen eingesetzt – das Malz ist also, was uns die Knochen erhalts … ‘tschuldigung, manchmal fehlt es mir hier am nötigen Bierernst, fürchte ich.
Bei der Untersuchung von 100 handelsüblichen Biersorten fand Bamforth zwischen 6,4 und 56,5 Milligramm Silizium pro Liter. Aber was genau für diese Unterschiede verantwortlich ist, kann er noch nicht sagen: “Die Faktoren beim Brauvorgang, die auf den Siliziumspiegel in Bier einwirken, sind bisher nicht ausgiebig studiert worden.” Aber ich bin mir sicher, dass echte Biertrinker sich über diese Forschungsdefizite nicht allzu sehr grämen werden – die sind nach “… gut für die Knochen” sicher sowieso schon zum nächstgelegenen Kühlschrank gerannt.
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