Freitag, den 11. März 2011
Ich habe genial geschlafen, nicht nur wegen der Glückspille. Diese Betten sind einfach zu genial. O bwohl ich mir als Bauchschläfer Sorgen gemacht hatte, dass ich auf dem Rücken nicht schlafen könne, ist das mit diesen Betten überhaupt kein Problem. Man liegt wie in einer Hängematte, wirklich klasse.
Wie immer kommt zuerst die Schwester und checkt mich durch. Temperatur gut, Sauerstoff immer noch unten. Ansonsten alles paletti. Ich haue sie gleich wegen dem Blasenkatheter an und sie verspricht mir, dass beim Arzt anzuprechen. Nach dem Frühstück kommt Schwester mit Arzt zum Katheter ziehen. Ist zwar kurz unangenehm, aber auch hier überwiegt die Freude wieder ein Teil weniger in mir zu haben. Dann kommt wieder Frau Blasekasten und ich muss wieder ne zeitlang pusten. Nach dem fünten Mal muss ich husten und es kommt ein Riesenteil mit Blutbeimengungen zum Vorschein. Ich schaue die Therapeutin einigermaßen erschrocken an. Sie versichert mir aber, dass sei vollkommen normal. Durch die Herz-Lungen-Maschine verkleben die unteren Lungenflügel und es bildet sich Schleim und manchmal auch Blut. Die Atemübungen machen die Lungenflügel wieder frei. Also mache ich weiter. Im Laufe dieses und des darauffolgenden Tages hole ich schliesslich dermaßen viel Schleim aus meiner Lunge, dass ich mich über den niedrigen Sauerstoff nicht mehr wundere…..
Das erste Mal Pinkeln brennt ziemlich. Ich muss sofort wieder an die Nachtschwester von der Zwischenintensiv denken. Das Gerupfe an dem Schlauch musste sich ja irgendwann rächen.
Es ist Zeit, ein paar Telefonate zu führen, also angele ich mir das handy aus dem Koffer. Da ich so beweglich wie ein Dachbalken bin, wird das zur anstrengenden Aufgabe die ich aber meistere. Ich hole mir meine Glück- und Genesungswünsche ab und beschliesse danach, eine Rollatorrunde zu drehen. Eigentlich brauche ich das Teil nicht mehr, aber irgendwie müssen ja der Herzschrittmacher und die Dosierstation für das Antiarrhythmikum transportiert werden. Ich entdecke einen Kaffeeautomaten, den ich auch gleich ausprobiere.
Am Nachmittag ist Visite und ich frage, wann ich von den letzten beiden Sachen abgesöpselt werden kann, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Der Arzt meint, wenn bis morgen nichts mehr sein sollte, werde ich von den Dingern morgen früh befreit. Gut so.
Abends wieder der übliche Check. Die Temperatur ist wieder oben, der Sauerstoff ist unten. Da ich mich aber nicht krank fühle und mittlerweile dank Internetfähigem handy auch weiss, dass die erhöhte Temperatur nach solchen OP’s relativ normal ist, mache ich mir keinen grossen Kopf mehr darüber. Die Schwester meint trotzdem mit einer Parazetamol-Infusion das „Fieber“ drücken zu müssen. Soll mir Recht sein, ich hab eh etwas Schmerzen, vor allem am Bauch (die Drainagenwunde).
Nach 2 Stunden kommt sie erneut und misst wieder => 37,9 °. Sie ist zufrieden und geht wieder.
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