Falls sich einige Leserinnen und Leser wundern, warum wir in den ScienceBlogs manchmal heftig um Themen wie Gender-Inklusivität und Rassismus streiten – dieser Meinungsbeitrag aus der aktuellen New York Times erklärt im Prinzip schon alles: A Future Segregated by Science? Mehr als die Hälfte aller wissenschaftlich-technischen Positionen in den USA* werden von weißen Männern ausgefüllt – aber nur insgesamt fünf Prozent aller WissenschaftlerInnen und TechnikerInnen identifizieren sich als afrikanisch oder afroamerikanisch. Und das Problem dabei ist nicht primär (zumindest nicht allen) der Zugang zu den Hochschulen, sondern vor allem die Tatsache, dass Unternehmen offenbar weiße Männer bei der Einstellung bevorzugen, wie die Zeitung USA Today bereits im vergangenen Oktober am Beispiel der Computerspezialisten ermittelt hatte:

Top universities turn out black and Hispanic computer science and computer engineering graduates at twice the rate that leading technology companies hire them…

* Die Rolle der USA in Forschung und Technik wiederum ist so bedeutend, dass Defizite dort auch Defizite für die Wissenschaft und Forschung insgesamt sind. Und allein schon darum lohnt es sich immer wieder, über dieses Thema zu streiten…

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Kommentare (3)

  1. #1 ZielWasserVermeider
    2. Februar 2015

    Seilschaften, Vorurteile USw….

    Eigentlich sollten die Unternehmen die Leute mit Kusshand einstellen. Wer sich durch den ganzen Alltagsrassismus bis zu einem Abschluss durchgebissen hat, sollte eigentlich jede Stelle besetzen können.

    Moin
    Oli

    P.S.:

  2. #2 Hans
    3. Februar 2015

    Hm… interessant.
    Irgendwo, weis nicht mehr wo, hab ich auch mal gelesen, dass es bald nicht mehr genug technischen Nachwuchs geben soll, wenn die ausländischen Studenten (insbesondere im und um’s Silicon Valley herum) weg bleiben. Wenn das stimmt und die Firmen dazu nur noch einen Bruchteil der Leute einstellen, die sie einstellen könnten, dann sorgen sie auf diese Weise mit dafür, dass die USA irgendwann nicht mehr die naturwissenschaftlich/technisch führende Nation der Welt sein werden. Bisher scheint das wohl noch der Fall zu sein, worauf ja einige Leute (insbesondere Politiker) sehr stolz sind.
    Andrereseits, wo ich das hier schreibe, geht mir die Frage durch den Kopf, ob es in Amerika auch dieses fast schon rituelle Gejammer von Arbeitgebern gibt, die sich über zuwenige bzw. nicht richtig qualifizierte Fachkräfte beklagen, wie es in Deutschland die Regel ist?

  3. #3 Klaus Gersten
    4. Februar 2015

    “Mehr als die Hälfte aller wissenschaftlich-technischen Positionen in den USA* werden von weißen Männern ausgefüllt”
    ” Die Rolle der USA in Forschung und Technik wiederum ist so bedeutend”

    Womöglich hat das Zweite mit dem Ersten zu tun …