Das kann nun natürlich auch daran liegen, dass meine Wahrnehmung der studentischen Leistungen subjektiv bereits im Lauf des Semesters vorgeformt waren und sich dann in meiner Bewertung entsprechend niederschlugen. Doch um dem abzuhelfen, bedienen wir uns zumeist einer Liste von Leistungskategorien – einer so genannten Rubric auf die wir uns im Kommunikationsteam entweder intern schon vorab geeinigt hatten, oder die für den Kurs insgesamt bereits festgelegt und im Kursprogramm veröffentlicht wurde. Manchmal ist da nur eine Liste, die dann entsprechend abgehakt wird (gegebenenfalls mit + oder – hinterm Häkchen), aber es kann auch schon ziemlich komplex sein, wie diese “Rubric” zeigt, die ich für die Bewertung von Referaten in einer Optik-Klasse adaptiert hatte:
(Beim Draufklicken sollte eine etwas größere pdf-Version aufgehen)
Dieses System hat zumindest den Vorteil, dass es die Note begründbarer und damit eventuell sogar pädagogisch sinnvoller macht: Anstatt sich in eine Kategorie eingestuft zu fühlen, erhalten die StudentInnen somit wenigstens eine halbwegs umsetzbare Einschätzung ihrer tatsächlichen Fähigkeiten. Trotzdem bleibt da nun ein nagender Frust: Ist es gerecht, den Aufwand und die Mühe, den Lern- und Lehrerfolg (denn sehr wahrscheinlich liegt’s ja auch an mir, wenn ein Student oder eine Studentin wenig Fortschritte macht) in eine einzige Kennziffer zu akkumulieren? Mit anderen Worten: Sind Noten, abgesehen von ihrer Filterfunktion, zu irgend etwas wirklich nütze?
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