Das alles ist sicher sehr spannend, und Sportfans können sich hier sicher von Herzen echauffieren. Doch an meinem Bewusstsein nagt etwas ganz anderes: Sind bezahlte Gutachter, wie etwa die Exponent-Mitarbeiter, wirklich Wissenschaftler, wie die New York Times in ihrer Schlagzeile schreibt? Sind sie “Forscher” im wahren Sinn des Wortes, die sich für nichts anderes als die Wahrheit – oder zumindest die beste Annäherung an selbige, die sie mit den verfügbaren Mitteln erreichen können – interessieren? Ist der Bericht, den Exponent vorgelegt hat, wissenschaftlich?
Er wurde sicherlich von wissenschaftlich qualifizierten Personen erarbeitet, deren Fachkenntis und Sorgfalt ich nicht beurteilen kann, aber jedenfalls auch nicht bezweifeln möchte. Und diese Personen haben wissenschaftlich adäquate Mittel und Methoden verwendet (soweit ich das aus dem NYTimes-Artikel ersehen kann). Doch das alles genügt immer noch nicht. Denn der Bericht selbst wurde nicht von den Exponent-Leuten zusammengestellt, sondern von der Anwaltskanzlei; er wurde auch nicht von anderen Wissenschaftlern in einer Peer-Review begutachtet, sondern von einem einzelnen Princeton-Physiker und den Exponent-Mitarbeitern gegengelesen. Und er ist, wie gesagt, keine wissenschaftlich unabhängige Arbeit, sondern ein Gutachten, das im Auftrag einer interessierten Partei erstellt wurde.
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