“We fight to save our precious blackboards. What makes things worse, we have to wage the war two fronts: against the vandals from Estates who rip out our blackboards and replace them with projector screens and whiteboards, and against the snake oil peddlers from Staff Development and Teaching Quality who cannot imagine an “enhanced learning environment” without an all-singing, all-dancing Powerpoint presentation.”
In Münster hat unser Mathe-Gebäude gerade einen neuen Anbau bekommen und, was ich sehr beruhigend finde, entgegen ersten anderslautenden Gerüchten sind die Seminarräume wieder mit Kreidetafeln (und nicht mit Whiteboards) ausgestattet worden.
Trotzdem scheinen Whiteboards immer mehr in Mode zu kommen. Gerade gestern habe ich wieder eine Seminar-Einladung bekommen mit dem Vermerk, daß es im Vortragsraum nur Whiteboards, keine Tafeln, gibt. Für mich völlig unverständlich, warum Leute Whiteboards vorziehen. Gut, es staubt weniger, aber das ist m.E. auch der einzige Vorteil.
Zur Psychopsychologie der Kreidetafel gibt es einen sehr empfehlenswerten Artikel von Alexander Borovik (auf Englisch), aus dem auch die Polemik im ersten Absatz zitiert ist.
Ich übersetze hier mal den Abschnitt zum Thema ‘Whiteboard’:
“Die folgende Beobachtung stammt von Israel Gelfand. Wenn man mit Kreide auf einer Tafel schreibt, schreibt man mit dem ganzen Arm. Wenn man mit Markern auf einem Whiteboard schreibt, macht man nur kleinere Bewegungen mit den Fingern und dem Handgelenk. Auf einer rein instinktiven, physiologischen Ebene neigen die Leute dazu, die Luft anzuhalten, wenn sie kleine Bewegungen mit den Fingern machen. Dagegen passen weitere Armbewegungen natürlicher in den Zyklus aus Atmen und Sprechen.”
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