Im DMV-Memorandum zu Bachelor/Master wurde die geringe Erfolgsquote von 25% erwähnt.
Die Zahlen, auf die dabei Bezug genommen wird, wurden 2008 in den “Mitteilungen der DMV” von Miriam Dieter, Pia Brugger, Dieter Schnelle, Günter Törner unter dem Titel “Zahlen rund um das Mathematikstudium” veröffentlicht.
(Es handelt sich um Zahlen bis 2006, überwiegend also noch aus den Diplom-Studiengängen.)
Einige interessante Daten aus dieser Veröffentlichung:
Studienanfänger (Diplom, Ba/Ma) :
– Tiefpunkt 1996: gut 5.000
– Höhepunkt 2003: knapp 11.000
Studienanfänger (Lehramt):
– Tiefpunkt 1987: gut 5.000
– Höhepunkt 2006: gut 22.000
aktuelle Studentenzahlen:
– Mathematik: 47.000
– Wirtschafts-, Technomathematik, Statsistik: 9.000
– Lehramt (nur Erstfach): 22.000
Durchschnittsalter Absolventen: konstant zwischen 27 und 28, seit 2003 einige Zehntel gefallen
Gesamtstudiendauer: von 14 Semestern (1993) gefallen auf 12,5 Semester (2006)
bestandene Diplomprüfungen:
– Höhepunkt 1993: knapp 1800
– Tiefpunkt 2001-03: unter 1000
bestandene Promotionen:
– z.Zt. knapp 500 (Höhepunkt 2003: 566)
Zum interessantesten Thema, dem Verhältnis von Anfänger- und Absolventenzahlen:
1996 nahmen 6300 Studenten (ohne Lehramt) ein Mathe-Studium auf, 2002 gab es 1300 Absolventen. Das wäre ein Verlust von 80%.
Auch wenn man lange Zeiträume betrachtet, sieht es nicht sehr viel besser aus: zwischen 1983 und 2000 gab es insgesamt 110.000 Studienanfänger (ohne Lehramt), aber (6 Jahre versetzt) zwischen 1989 und 2006 gab es nur 32.000 Abschlüsse, also eine Erfolgsquote von nur 29%.
Dies widerspricht den offiziellen Studienabbrecherquoten, die mit 30% angegeben werden. Allerdings ist es aus verschiedenen Gründen schwierig, aussagekräftige Abbrecher-Quoten zu bestimmen (u.a. weil bei den Studienanfängern auch Studenten mitgezählt werden, die im Zweitfach Mathematik studieren und nicht wirklich einen Abschluß in Mathematik anstreben). Auf die methodischen Probleme geht der unten verlinkte Teil 3 ein.
Die Zahl der Abbrecher im 1.Studienjahr liegt übrigens seit fast 20 Jahren ziemlich konstant zwischen 34% und 39%, und auch bei den neuen Bachelor-Studiengängen (soweit dort bis 2006 schon Zahlen vorliegen) hat man 34% Abbrecher im 1.Studienjahr.
Hier noch die kompletten Texte aus den DMV-Mitteilungen als pdf:
Teil 1 (Studierendenzahlen und Studiendauer)
Teil 2 (Anfänger- und Absolventenzahlen)
Teil 3 (Abbrecher-Quoten)
Teil 4 (Europäischer Vergleich)
Teil 5 (Arbeitsmarkt)
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