Können Würmer im Gehirn das geometrische Vorstellungsvermögen beeinflussen?
Das behauptet jedenfalls Randall Munroe im xkcd vom letzten Freitag:
SB-Kollege Marcus Anhäuser hatte vor 3 Jahren einen SZ-Artikel “Der fremde Wille” über Parasiten im Gehirn:
Kevin Lafferty deutet den Einfluss des Parasiten als eine der Ursachen für einige Unterschiede zwischen menschlichen Kulturkreisen.
Demnach entspringe südländisches Machogehabe, deutscher Ordnungssinn oder asiatische Zurückhaltung dem Wirken des parasitären Einzellers.
[…]
“Es gibt inzwischen einige Hinweise für einen Zusammenhang zwischen Schizophrenie und einer Toxoplasma-Infektion”, sagt Robert Sapolsky.
Forscher hatten bei Menschen mit schizophrenen Störungen auffallend häufiger Toxoplasma-Antikörper nachgewiesen. Und die Antipsychotika Haloperidol und Valproinsäure, die auch bei Schizophrenie eingesetzt werden, beseitigten die Vorliebe Toxoplasma-infizierter Ratten für Katzenurin.
“Beim Menschen scheinen latente Infektionen mit dem Parasiten langfristig die Persönlichkeit zu verändern”, sagt Lafferty und verweist auf psychologische Studien. Infizierte Frauen seien zum Beispiel warmherziger, Männer traditionsbewusster, beide Geschlechter neigten stärker zu Selbstzweifeln als nicht Infizierte.
Grundsätzlich natürlich klar – warum sollte es im Hirn weniger Parasiten oder Bakterien geben als in der Haut oder im Darm? Aber das Wirken der Hirnparasiten ist, auch dem SZ-Artikel zufolge, bei weitem noch nicht so gut verstanden wie das der Darmflora, so daß vieles wohl doch eher Spekulation ist. (Gibt es eigentlich neuere Arbeiten zu dem Thema?)
de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Toxoplasmose.jpg&filetimestamp=20081213004344
Bleibt die Frage, ob Topologen und Differentialgeometer von unterschiedlichen Parasiten befallen sind? Und welche Würmer man Kindern geben muß, damit sie in der Klassenarbeit die Geometrie-Beweise schaffen?
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