“Das ist ein etwas anderer Ansatz im Vergleich zu Vielem in der herkömmlichen Futurologie. Diese hat ja schon alles Mögliche prophezeit, fliegende Autos und das Paradies auf Erden. Das waren alles Vorhersagen, die aus einer simplen Extrapolation der bisherigen Entwicklung gewonnen wurden. Sie haben da offenbar einen exakteren, mathematischen Ansatz für Ihre Zukunftsbetrachtungen.”
Zur Zeit haben wieder Meldungen Konjunktur, in denen Professoren unterschiedlicher (naturwissenschaftlicher) Fächer streng wissenschaftlich vorhersagen, wer Fußball-Weltmeister werden kann. Anders als (vermutlich) die Urheber der Prognosen scheint die Presse so etwas ernst zu nehmen – “weil es Mathematik und keine Wahrsagerei ist” heißt es z.B. in einem SpOn-Video über Metin Tolans Prognosen. (Dazu vielleicht noch etwas in den nächsten Tagen. Übrigens wird es ab kommendem Herbst an der FU Berlin einen Master-Studiengang Zukunftsforschung geben. Hoffen wir mal, daß die Zahl solcher Zeitungs-Prognosen dadurch ab- und nicht zunehmen wird. Ich wage keine Prognose:-))
Der wohl bekannteste mathematische Zukunftsforscher ist ja John Casti – er hat z.B. aus der Entwicklung des Dow Jones berechnet, daß es mit der Globalisierung bald vorbei sein wird.
Witzig an dem verlinkten Interview (von 2007) ist aber noch etwas anderes: der Interviewer postuliert dort (Zitat oben im Header), Casti’s Prognosen seien ganz anders als die anderer Zukunftsforscher, denn jene würden “fliegende Autos und das Paradies auf Erden” prophezeien, während Casti einen viel wissenschaftlicheren Ansatz habe, nämlich die “Sozionomik”.
Vielleicht hätte Casti doch besser “fliegende Autos” vorhersagen sollen – mit dieser Prognose würde er wahrscheinlch bald richtigliegen: wie vorgestern bekanntgegeben wurde, hat die Firma Terrafugia (eine 2006 aus einem MIT-Studentenprojekt entstandene Ausgründung) die behördliche Zulassung für die Serien-Produktion fliegender Autos bekommen, bis Ende nächsten Jahres sollen die ersten auf dem Markt sein für ca. 160.000 Euro.
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