In Hyderabad wurde heute der ICM (der alle 4 Jahre stattfindende Weltkongreß der Mathematiker) eröffnet und es wurden die Fields-Medaillen (das Nobelpreis-Äquivalent für Mathematiker) verliehen: an Elon Lindenstrauss, Ngô Bao Châu, Stanislav Smirnov und Cedric Villani.
Elon Lindenstrauss, geboren 1970 in Israel, promovierte 1999 in Jerusalem, seit 2004 Professor in Princeton, seit 2009 in Jerusalem.
Seine Arbeit Invariant measures and the set of exceptions to Littlewood’s conjecture (mit Manfred Einsiedler und Anatoli Katok) klassifiziert invariante Maße bzgl. der Wirkung positiver Diagonalmatrizen auf SL(k,R)/Sl(k,Z) und folgert daraus
liminf n II n α II II n β II = 0
(wobei II.II den Abstand zur nächsten ganzen Zahl bedeutet) für ‘viele’ Paare reeller Zahlen α,β.
Ngô Bao Châu, geboren 1972 in Vietnam, promovierte 1997 in Orsay, ist seit 2004 Professor in Orsay, seit 2010 in Chicago.
Seine Arbeit Le lemme fondamental pour les algèbres de Lie beweist eine Identität für bestimmte Orbit-Integrale in der Theorie der automorphen Formen, mit deren Hilfe man die Spur von Hecke-Operatoren berechnen kann.
Stanislav Smirnov, geboren 1970 in der UdSSR, promovierte 1996 am CalTech, seit 2003 Professor in Genf.
Seine Arbeit Critical percolation in the plane: conformal invariance, Cardy’s formula, scaling limits berechnet die Wahrscheinlichkeit offener Überquerungen (“open crossings”) für Perkolation auf dem Dreiecksgitter in der Ebene.
Cedric Villani, geboren 1973 in Frankreich, promovierte 1998 in Paris, ist seit 2000 Professor an der ENS Lyon, seit 2009 Direktor des Poincaré-Instituts.
Seine Arbeit Ricci curvature for metric-measure spaces via optimal transport (mit John Lott) verallgemeinert Methoden zur Untersuchung von optimalem Transport (von Riemannschen Mannigfaltigkeiten auf allgemeinere metrische Räume) und gibt insbesondere eine ‘maßtheoretische’ Definition von unteren Ricci-Krümmungs-Schranken für solche allgemeineren Räume.
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