Auch beim Copyright?
Dieses Bild ist ein Selbstporträt: der abgebildete Makake hat es selbst aufgenommen, wie die Daily Mail am 5.7. berichtete.
Und dieses Bild hat jetzt zu einem bizarren Copyright-Streit geführt: nachdem Tech Dirt das Foto am 7.7. für einen Artikel Monkey Business: Can A Monkey License Its Copyrights To A News Agency? verwendete, erhielt der Autor eine Mitteilung der Caters News Agency, die die Interessen des Fotografen vertritt, mit der Aufforderung, die Fotos sofort zu löschen. Es gab dann noch einiges Hin und Her, den Verlauf der Geschichte kann man im Detail in diesem Artikel vom monkey-see,-monkey-do,-monkey-sue? dept nachlesen.
Der Mathematiker denkt bei dieser Geschichte natürlich sofort an das Infinite Monkey Theorem, einen populären Spezialfall des Borel-Cantelli-Lemmas. Das Borel-Cantelli-Lemma sagt:
Sei Pn eine Folge von (unabhängigen) Wahrscheinlichkeiten dafür, daß zum Zeitpunkt n ein bestimmtes Ereignis stattfindet. Wenn die Summe der Pn unendlich ist, dann wird dieses Ereignis mit Wahrscheinlichkeit 1 mindestens einmal (und sogar unendlich oft) stattfinden.
Wenn man also einen Affen zufällig auf einer Schreibmaschine tippen läßt, wird er früher oder später jeden sinnvollen (und auch jeden sinnlosen) Text produzieren. (Mit Makaken durchgeführte Experimente legen allerdings nahe, daß die Annahme der Unabhängigkeit der Wahrscheinlichkeiten vielleicht nicht zutrifft, man das Borel-Cantelli-Lemma also nicht anweden kann.)
Das selbe gilt natürlich auch für mathematische Theoreme – zwar bevorzugen Mathematiker Tinkering statt zufälligen Probierens, aber trotzdem gilt natürlich das Borel-Cantelli-Lemma. Und da stellt sich dann natürlich auch die Frage nach dem Urheberrecht.
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