Köln-Düsseldorfer Konflikt eskaliert.
Googles neuer Kartendienst Google Maps führt immer wieder zu Konflikten.
Im vergangenen Herbst hatte ein Fehler bei Google Maps beinahe einen Krieg zwischen Nikaragua und Kostarika ausgelöst. (Ein Offizier, der sich auf Google Maps berief, schickte Truppen ins Grenzgebiet, ließ die kostarikanische Fahne durch die nikaraguanische ersetzen und den Grenzfluß säubern, wobei Material auf kostarikanischem Gebiet abgeladen wurde. Mit Microsoft Bing wäre das übrigens nicht passiert, dort ist die Grenze besser zu erkennen.)
Etwas anders gelagert ist der neueste Google Maps-Konflikt. Falls jemand noch nicht davon gehört hat, die Geschichte ist folgende:
Mitte Mai gab es eine Presseerklärung der Kölner FDP:
Die Verwaltung wird gebeten, sich mit dem Betreiber von „Google Maps” mit dem Ziel in Verbindung zu setzen, Köln als Stadt, in den von Google Maps zur Verfügung gestellten Diensten, bereits in großmaßstäblichen „Zoomstufen” anzeigen zu lassen.
Begründung:
Google Maps definiert den Ausschnitt einer Map-Ansicht/Map-Auflösung in ganzzahlige „Zoomstufen”. Diese reichen von 0 (vollständige Globusansicht) bis 21 (Gebäudeansicht / StreetView), Entwicklerhandbuch, 22.03.2011. Die Stadt Köln wird ab einer Zoomstufe von 7 das erste Mal aufgeführt, während Städte wie Kiel, Lübeck, Hamburg, Hannover, Berlin, Frankfurt am Main oder München bereits ab einer Stufe von 4 verfügbar sind. Selbst Düsseldorf mit etwas mehr als halb so vielen Einwohnern wie Köln ist ab einer Zoomstufe von 6 ersichtlich.Die flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands und Millionenstadt Köln demonstriert mit mehr als 180 beherbergten Nationalitäten, der Kölner Universität, der Kölnmesse und mit dem Dom als Wahrzeichen der Stadt, eine Anziehungskraft, die weit über die Landesgrenzen hinausstrahlt. Des Weiteren ist Köln sowohl ein international attraktiver Wirtschaftsstandort mit ausgewogenem Branchen-Mix (Industrie, Medien- und Telekommunikationswirtschaft, Forschung und Wissenschaft) als auch eine dynamische und lebendige Kunst- und Kulturmetropole, die mit einer Vielzahl von Museen aufwarten kann.
Daher ist es nur hilfreich, den Status Kölns mit einer so früh wie möglichen Präsens beim an Bedeutung immer weiter zunehmenden Service Google Maps durch eine frühere „Zoomstufe” zu stützen, zu dokumentieren und mit Städten wie Hamburg, Berlin und München gleichzuziehen. Die Umsetzung des Antrags dürfte lediglich vernachlässigenswerte Ressourcen beanspruchen. Jedenfalls stehen etwaige Kosten in keinem Verhältnis zu dem Nutzen des Ziels. Im Übrigen steht dieses Ansinnen auch im Einklang mit der fraktionsübergreifenden Zielsetzung, Köln als Internetstadt aufzustellen.
Noch Mitte Juli fand man bei Google alles in Ordnung. Inzwischen hat man es sich bei Google wohl anders überlegt: nun ist Köln bereits mit dem vierten Klick zu erreichen, dafür aber Düsseldorf jetzt erst mit dem sechsten.
Dies hat nun die Datenschutzexpertin Gisela Piltz (letzten Herbst noch eine der Kritikerinnen von Google Street View) von der Düsseldorfer FDP auf den Plan gerufen, die (laut netzgezwitscher) eine Verschwörung ihrer Kölner “Parteifreunde” wittert und sich nun um die “gleichberechtigte” Anzeige beider Städte kümmern will.
Wenn ihr mich fragt kann das Ganze nur Krieg bedeuten. Ich könnte es mir garnicht vorstellen in einer Stadt zu leben, die man bei Google Maps erst nach dem sechsten Zoom-Klick sieht. Bei mir werden beide Städte übrigens gleichzeitig angezeigt. Vielleicht hat Google inzwischen schon etwas geändert.
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