Im neuen SPIEGEL ist ein Artikel “Halt im Unhaltbaren” über den Mathematiker Cédric Villani und seinen neuen Roman.
Es geht (im Artikel und wohl auch im Roman) weniger um seine Arbeiten als darum, WIE er arbeitet und das recht interessant und anschaulich dargestellt:
Wie er arbeitet, “hhhnnnnn … wie schwer doch das Aufwachen ist. Mit großer Mühe stehe ich auf und setze mich aufs Bett. Hah? In meinem Kopf sagt eine Stimme: Der zweite Term muss auf die andere Seite gestellt werden, dann muss man die Fourier-Transformation nehmen und in L2 invertieren. Geht nicht! […]
Eine “Soziologie des mathematischen Betriebs”, eine “Parallelwelt, aus der er berichtet” mit “Abgründen des Unwahrscheinlichen, in die Menschen wie Villani täglich blicken.”
Georg hatte Villanis Buch, das der Aufhänger für den SPIEGEL-Artikel ist, ja hier schon mal besprochen oder jedenfalls erwähnt. Mir ist nach Lesen des Artikels noch nicht klar, ob es lohnt das Buch zu kaufen. (Meinungen dazu gerne in den Kommentaren.) Was er über die Arbeit eines Mathematikers schreibt, klingt zwar interessant und schön erzählt, aber schließlich kennt man das als “Betroffener” ja alles schon.
Im SPIEGEL-Artikel geht es ausdrücklich (wird im vorletzten Absatz nochmal betont) nicht darum, die Landau-Dämpfung oder die Konvergenzgeschwindigkeit der nichtlinearen Wlassow-Gleichung zu verstehen. Trotzdem würde mich schon mal interessieren, was die “inkompressible Euler-Gleichung in Dimension 2, die nicht gleich Null ist” bedeutet. Soll die Gleichung oder die Dimension 2 ungleich Null sein? Und was sagt uns der Schlußsatz “Alle Abschätzungen, die in der nichtlinearen Aussage erscheinen, sind konstruktiv.”? Ein Übersetzungsfehler oder eine tiefere Aussage?
Der Artikel ist leider (noch?) nicht online.
Über einen ZEIT-Artikel zu Villani hatten wir hier vor 3 Jahren mal geschrieben.
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