Die New York Times berichtet gestern über die Bekanntgabe der 5 Gewinner des neuen, mit 3 Millionen $ Preisgeld ausgestatteten Milner-Preises. (The Multimillion-Dollar Minds of 5 Mathematical Masters)
Der Preis soll in Zukunft jährlich an jeweils einen Preisträger vergeben werden, heuer beim ersten Mal sind es ausnahmsweise 5 Preisträger: Donaldson (bekannt u.a. für seine analytisch definierten 4-Mannigfaltigkeits-Invarianten, mit denen man beweisen kann, dass viele 4-Mannigfaltigkeiten keine Differentialstruktur haben), Kontsevich (bekannt neben vielen anderen Dingen für seine universelle Knoteninvariante), Lurie (Erfinder der derivierten algebraischen Geometrie), Tao (schwer zu sagen, was man da zuerst nennen soll, einem breiteren Publikum ist wohl vor allem der Satz von Green-Tao über beliebig lange arithmetische Folgen von Primzahlen ein Begriff) und Taylor (bekannt für den Beweis der Modularität elliptischer Kurven mit Breuil-Conrad-Diamond).
Der Preis wird von dem Internet-Unternehmer Juri Milner privat finanziert und er entscheidet anscheinend letztlich auch alleine über die Auswahl der Preisträger. (Laut NYT sollen die jetzigen Preisträger ein Komitee für die Auswahl künftiger Preisträger bilden.)
Neben der Mathematik finanziert Milner auch entsprechende mit je 3 Millionen $ ausgestattete Preise in Physik (künftig einen pro Jahr) und Lebenswissenschaften (sechs pro Jahr). Man fragt sich spontan, ob Preise in einer solchen Größenordnung nicht einem einzelnen Sponsoren zuviel Einfluß auf die Wissenschaft einräumen werden – eine Frage, die im NYT-Artikel keine Rolle spielt, aber sicher noch für Diskussionen sorgen wird.
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