Die Meldung ist zwar schon zwei Wochen alt, aber ich kann sie hier doch nicht unerwähnt lassen.
Während Finnland Mathe und Physik als Schulfächer abschaffen will, macht man in Deutschland jetzt Nägel mit Köpfen.
Die deutsche Mathematiker-Vereinigung DMV beklagt öffentlich Missstände in deutschen Grundschulen umd läßt durch ihren Präsidenten erklären
Die DMV weist ferner darauf hin, dass kinderpsychologische Studien beweisen, wie unsinnig die Forderungen nach Freiraum zum Spielen für Kinder im Vorschulalter sind, wenn letzterer nicht zum Einüben der Grundlagen in Algebra und Trigonometrie genutzt wird!
Anlass ist eine Studie des (mir bisher nicht bekannten) Didaktik-Professors Werner Zöll, derzufolge die Mehrheit der untersuchten Kinder weder die Unterschiede zwischen Cauchy-Integral, Riemannschem Integral, Stieltjes-Integral und Lebesgue-Integral kenne noch in der Lage sei, die Funktionsweise einer Taylorreihe zur Darstellung einer glatten Funktion zu erklären oder gar in einer Gleichung mathematisch herzuleiten.
Erst- und Zweitklässler schnitten besonders schlecht ab. Offenbar verstünden viele der Kinder noch nicht einmal die Aufgabenstellung, weil in den Funktionen zum Teil Buchstaben vorkommen, die sie “noch gar nicht dranhatten”. 99 Prozent aller Grundschüler können nicht infinitesimalrechnen.
Laut Pressemeldung fordert die DMV angesichts dieser Ergebnisse, dass das Fach Infinitesimalrechnen an deutschen Grundschulen mindestens 20 Stunden pro Woche unterrichtet werden soll. Das gibt es bisher nicht mal in Chima.
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