16:35 uhr abfahren, 11:05 ankommen, vormittags und am selben Tag – als Europäer erlebt man das praktisch nie, bei US-Reisen aus Ostasien ist es aber Normalität, dank Datumsgrenze.

Die kennen wir zwar durchaus von Jules Verne und den jährlichen Silvestersendungen, aber irgendwie ist der Effekt dann doch überraschend:
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Mir ist jetzt nichts tiefgründig-mathematisches dazu eingefallen, deshalb bloß ein Verweis auf einen Comic, in dem es laut Wikipedia darum geht, dass zwei Leute eine Insel an der Datumsgrenze besetzen und der später gekommene seinen Besitzanspruch damit begründet, dass er seinen Pflock auf dem Westteil einschlug und damit einen Kalendertag früher gekommen sei.

Offenkundig ist dem Übersetzer der (in Wikipedia repetierten) deutschen Fassung da ein Fehler unterlaufen: es ist natürlich östlich der Datumsgrenze (z.B. in Amerika) einen Tag früher als westlich (z.B. in Asien). Manche meinen, Wost und Est kann man nicht velwechsern.

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Kommentare (8)

  1. #1 rolak
    12. April 2015

    Wost und Est kann man nicht velwechsern

    So ist es – genauso wie bei Lechts und Rinks.

    Das Phileas Fogg-Beispiel ist iirc auch hier das erste literarische mit DatumsGrenzenEffekt – doch gefühlt hat es da noch einige mehr gegeben. Blöderweise muß bei diesen ‘Zeitreisen’ je*des*mal überlegt¹ werden, während für die andere, die JahresZeit²Umstellungen vor langen Jahren von einer Wirtin eine hilfreiche Eselsbrücke geliefert wurde: Luur ens, Jung, dat es wie — Schau mal, Jungchen, das ist wie mit meinen Stühlen für die AußenGastronomie aus dem Schuppen: Im Frühjahr stelle ich die nach vorne und im Herbst zurück.

    _____
    ¹ wenn es gerade noch vormittags ist und nach Osten gefahren wird, rutscht man unter der Sonne durch und es ist plötzlich nachmittags und da das nicht endlos so weitergehen kann, wird halt einmal /Umdrehung das Datum einen Tag zurückgesetzt.

  2. #2 rank zero
    13. April 2015

    Verne hat hat die Idee aus Edgar Allan Poes Three Sundays in a Week (1841) übernommen.

  3. #3 Frank Wappler
    https://what.I cannot.crate--I.do.not.understand
    14. April 2015

    Thilo schrieb (April 12, 2015):
    > […] Mir ist jetzt nichts tiefgründig-mathematisches dazu eingefallen, deshalb bloß ein Verweis auf einen Comic, in dem es laut Wikipedia darum geht, dass zwei Leute eine Insel an der Datumsgrenze besetzen und der später gekommene seinen Besitzanspruch damit begründet, dass er seinen Pflock auf dem Westteil einschlug und damit einen Kalendertag früher gekommen sei.

    Geometrisch-physikalisch Beschlagenen dürfte dazu allerdings Einsteins tiefsinnige Forderung einfallen, dass

    alle unsere zeit-räumlichen Konstatierungen [Begründungen, Ansprüche, usw.] stets auf [durch unterscheidbare materielle Beteiligte zu treffende] Feststellungen zeit-räumlicher Koinzidenzen [oder Reihenfolgen] hinauslaufen

    sollten; und nicht (z.B.) auf Betrachtungen irgendwelcher dahingestreuselter “Kalendertag“-Koordinaten.

  4. #4 schnablo
    14. April 2015

    @FrankW
    Genau. Einstein hat sein ganzes Leben unsagbar unter dem von ungebildeten Massen unhinterfragt verwendeten Kalender gelitten. Wenigen ist bekannt, wie sehr ihn die Datumsgrenze in seinem geometrisch-physikalischen Empfinden störte. Auf Reisen von Hawai nach Tokio hat er deswegen immer den Umweg über Greenwich genommen und es dort nie versaeumt, sich beim Zeitzonenoberkommando persoenlich zu beschweren. Leider bisher ohne Erfolg. Wann werden die Menschen es endlich lernen: All unsere zeit-räumlichen Konstatierungen, Begründungen, Ansprüche, usw. muessen stets auf durch unterscheidbare materielle Beteiligte zu treffende Feststellungen zeit-räumlicher Koinzidenzen oder Reihenfolgen hinauslaufen. Das ist wichtig!

  5. #5 Frank Wappler
    https://...dass.Nominaldefinitionen.aussterben--wenn.die.heranwachsende.Generation.von.vornherein.mit.nachvollziehbaren.Definitionen.vertraut.gemacht.wird
    15. April 2015

    schnablo schrieb (#4, 14. April 2015):
    > Genau. Einstein hat […] immer den Umweg über Greenwich genommen und es dort nie versaeumt, sich beim Zeitzonenoberkommando persoenlich zu beschweren. Leider bisher ohne Erfolg.

    Wenn man nichts hat, außer einem schlechten Gewissen, dann beginnt man wohl, in jeglichen Kommentaren Beschwerden zu sehen.

    Jedenfalls hält der hiesige Koordinaten-Generalstab wohl insbesondere hier Audienz.

    > Das ist wichtig!

    Bestimmt ist nichts so wichtig, dass sich keiner fände, es zu verspotten.

  6. #6 definition
    16. April 2015

    Sagt mal Leute, warum steht in dem allerersten Bild ganz oben links, dort wo eigentlich die östlichste Ecke von Russland sein müsste nochmal ganz groß “Kanada”? Dass es rechts im Bild steht, damit bin ich ja einverstanden. Hab ich ein paar wichtige territorial-politische Ereignisse in letzter Zeit verpasst? Ich hoffe nicht.

  7. #7 Thilo
    16. April 2015

    Sollte wohl Kamschatka heissen.

  8. #8 Thilo
    26. April 2016

    Eine geometrische Erklärung bei Images des Mathématiques: https://images.math.cnrs.fr/Phileas-Fogg-et-le-mystere-du-jour-gagne.html