Bei der Hector Fellow Academy fand vor 5 Wochen ein Symposium “Mathematik und Science Fiction” statt. Der Titel ist ein bißchen irreführend, es ging eigentlich eher um “Mathematik und Real World”. Die Vorträge sind inzwischen online.
Im ersten Vortrag gab es einen Crashkurs in Medikamentendesign und was die Rolle der numerischen Mathematik dabei ist. “Wir sind soweit, dass wir in der molekularen Welt relativ viel machen und verstehen können. Es ist relativ viel Mathematik notwendig. Es reicht nicht nur, einfach draufloszurechnen, sondern man muss sehr genau wissen was man tut, dann kann man die Effekte in den Griff bekommen. Aber bis man einen Körper oder auch nur ein ganzes Organ wirklich vollständig verstehen kann, ist es noch ein weiter Weg.”
Im zweiten Vortrag ging es zunächst um die Unendlichkeit der Primzahlen und die neuen Fortschritte zu Primzahlzwillingen, dann um die Bedeutung von Primzahlen bei der Verschlüsselung von Passwörtern im Internet, also RSA, und schliesslich die Relevanz von Quantencomputern für die langfristige Sicherheit heute verschlüsselter Daten. (Was ich noch nicht wusste: der öffentlich einsehbare Paypal-Schlüssel ist ein 638-stelliges Produkt zweier Primzahlen.)
Im dritten Vortrag ging es dann ums Grundsätzliche: die mathematische Zukunft, die mathematische Industrie, die Mathematisierung aller Lebensbereiche, Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen, Mathematik als “quantitative Poesie des qualitativen Denkens” (Bourguignon) und schliesslich das Panorama-Projekt.
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