Grenzwerte einer Folge stetiger Funktionen sind im Allgemeinen nicht immer stetig. Anders sieht es bei linearen Operatoren aus, da ist der Grenzwert einer Folge stetiger Operationen wieder stetig: das ist der Satz von Banach-Steinhaus, ein 1927 von Banach und Steinhaus bewiesenes fundamentales Resultat der Funktionalanalysis.
Es gibt zahlreiche Anekdoten über Banach, die Lemberger Mathematiker und insbesondere das dortige “Schottische Kaffee”. In Steinhaus’ Memoiren findet sich zu Banach, den er als seine wichtigste mathematische Entdeckung bezeichnet, die Anekdote:
Während eines solchen Spaziergang hörte ich das Wort “Lebesguemaß”. Ich näherte mich der Parkbank und stellte mich den beiden jungen Mathematiklehrlingen vor. Sie erzählten mir, sie hätten einen anderen Kollegen mit Namen Witold Wilkosz, den sie überschwenglich priesen. Die jungen Leute waren Stefan Banach und Otto Nikodym. Von da an würden wir uns in regelmäßigen Abständen treffen, und … wir entschlossen uns, eine mathematische Gesellschaft zu gründen.
Zum hundertsten Jahrestag dieses “Ereignisses” wurde jetzt letzten Freitag in Kraków eine Parkbank mit Skulpturen von Banach und Nikodym eingeweiht.
Weil es wohl noch keine frei verfügbaren Fotos von der Parkbank gibt, hier ein Bildschirmfoto von https://mathematics-in-europe.eu/?p=569 mit einem Bild von Ehrhard Behrends:
Die beiden Mathematiker werden sicherlich 1916 noch nicht so alt ausgesehen haben, das Denkmal ist wohl nach späteren Fotografien modelliert.
In Warschau gibt es übrigens auch eine Banachstrasse, die aber eher ein Banachraum als eine Banachstrasse ist: unmittelbar an der Straße stehen keine Gebäude, erst in einigem Abstand gibt es dann verschiedene Gebäude der Warschauer Universität.
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