Mit Vladimir Voevodsky ist gestern einer der sicherlich einflußreichsten Mathematiker der letzten Jahrzehnte im Alter von nur 51 Jahren gestorben.
Bekannt wurde er in den 90ern ursprünglich mit seinen Arbeiten zur A1-Homotopietheorie, mit denen er die Methoden der algebraischen Topologie auf die algebraische Geometrie über beliebigen Grundkörpern übertrug. Greifbare Resultate dieses Ansatzes waren z.B. der Beweis der Milnor-Vermutung und der Bloch-Kato-Vermutung.
In den letzten Jahren hatte er sich vor allem mit der Formalisierung mathematischen Beweisens befaßt. Auch hier wollte er aus der Topologie stammende Methoden nutzbar machen. Die Homotopietypentheorie, in der Typen von Objekten durch Homotopietypen topologischer Räume repräsentiert werden, soll zur Erstellung computerüberprüfbarer Beweise besser geeignet sein als die klassische Mengenlehre; das von ihm 2009 vorgeschlagene Univalenzaxiom war 2012-13 Thema eines speziellen Jahres am Institute for Advanced Study Princeton, aus dem dann das Buch Homotopy Type Theory: Univalent Foundations of Mathematics hervorging. Einen recht allgemeinverständlichen Vortrag darüber hielt er letztes Jahr auf dem Heidelberg Laureate Forum:
Nachtrag: ein ausführlicherer Nachruf auf https://www.ias.edu/news/2017/vladimir-voevodsky-obituary
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