Man hört und liest gelegentlich, dass Mathematik heute nicht mehr viel mit Zahlen zu tun habe (“Eine 7 begegnet einem im Studium nur selten“) und dass die Mathematik vor allem deshalb als unverständlich gälte, weil die meisten Menschen sie mit Zahlen in Verbindung bringen. Das erste mag stimmen, das zweite darf man sicherlich bezweifeln.
Eine gestern auf ARTE ausgestrahlte und die nächste Woche noch in der Mediathek verfügbare BBC-Dokumentation zur Klimaforschung fokussiert sich darauf, dem Zuschauer den Klimawandel anhand von 3 Zahlen durch Mathematiker (statt Klimaforschern) erklären zu lassen: 0,85 Grad, 95 Prozent, 1012 Tonnen.
Zum Beispiel wird im ersten Teil erzählt, warum der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur – die bewußten 0,85 Grad – gerade zum Jahr 1880 gemessen wird: damals begann man mit standardisierten Temperaturmessungen, vorher benutzten manche Schiffe Stoff- und andere Holzeimer um die Temperatur der Meeresoberfläche zu messen und es läßt sich heute nicht mehr rekonstruieren, wer was verwendete. (Wobei man inzwischen historische Temperaturen ja eigentlich auch aus Baumringen u.ä. bestimmen kann, aber das ist anscheinend bei weitem nicht so genau.)
Die deutsche Version ist für eine Woche noch in der Mediathek verfügbar, die englische Originalfassung gibt es auf YouTube:
Mit Dank an rolak für den Hinweis.
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