Die Wikipedia veranstaltet jährlich einen Schreibwettbewerb für neu angelegte oder ausgebaute Artikel. Neben dem Jurypreis (der dieses Jahr vom Artikel Enterobacter gewonnen wurde) gibt es auch einen per Volksabstimmung entschiedenen Publikumspreis, und der ging dieses Jahr an ein mathematikhistorisches Thema: Mathematik im mittelalterlichen Islam.
Im preistragenden Artikel dargestellt werden neben dem historischen und gesellschaftlichen Hintergrund vor allem die Entwicklungen in den einzelnen Teilgebieten der Mathematik, zum Beispiel
– die Übernahme und Verbreitung des indischen Dezimalsystems einschließlich der Erweiterung auf Dezimalbrüche,
– die Entwicklung der Algebra, etwa die Lösungsmethode für quadratische Gleichungen oder die Entwicklung von Rechenregeln für den Umgang mit algebraischen Ausdrücken,
– die Erweiterung der Sinusfunktion auf die anderen trigonometrischen Funktionen, das Additionstheorem und der Sinussatz (sowohl in der ebenen als in der sphärischen Geometrie).
Der Niedergang der islamischen Mathematik setzte dann ein, als ab ca. dem 11. Jahrhundert mathematische Forschungsgebiete, die über elementare angewandte Mathematik hinausgingen, als „fremde Wissenschaften“ angesehen wurden.
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Khwarizmi_Amirkabir_University_of_Technology.png
Kommentare (44)