Zufällige Objekte zu betrachten ist in der Mathematik eine immer populärer werdende Methode. Klassisches Beispiel ist die Existenz transzendenter Zahlen. Es ist sehr schwer, transzendente Zahlen zu konstruieren. Es ist aber nicht schwer zu beweisen, dass eine zufällige Zahl mit Wahrscheinlichkeit 1 transzendent ist. Ähnlich ist es schwer, Expander-Graphen (stabile Netzwerke) zu konstruieren. Es ist einfacher zu beweisen, dass ein zufälliger Graph mit Wahrscheinlichkeit 1 ein Expander ist. Die Theorie der Zufallsgraphen ist seit Erdös und Renyi ein eigenes Forschungsgebiet. Auch in der Theorie der endlichen Gruppen sind Zufallsbetrachtungen von Nutzen. Und es wurde bewiesen, dass zufällige (unendliche) Gruppen mit überwältigender Wahrscheinlichkeit hyperbolisch sind und als Rand die Mengerkurve haben.
Das Opernhaus Wuppertal präsentiert heute Abend (19:30 Uhr) die Übertragung dieses Prinzips in die Kunst, nämlich eine aus Versatzstücken 64 rechtefrei verfügbarer Opernwerke durch Auswürfeln zusammengesetzte Oper. Was damit wohl bewiesen werden wird?
Der Sender DF Kultur hatte (aus diesem Anlaß?) heute eine einstündige Sendung über die Rolle des Zufalls in der Kunst und anderswo: Der geplante Kontrollverlust.
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