Approximierbarkeit durch rationale Zahlen hat mit Transzendenz zu tun; das war schon im 19. Jahrhundert bei Liouville verwendet worden. Siegel hatte mit solchen Methoden beispielsweise Transzendenz für Werte von Bessel-Funktionen (Lösungen gewisser Differentialgleichungen zweiter Ordnung) in algebraischen Argumenten bewiesen.
Siegel war damals bereits eine Legende. Man sagte, er habe Schränke voller inspirierter Manuskripte, die er geheimhalte. Der Satz über die Endlichkeit der ganzzahligen Punkte wurde als einer der tiefliegendsten Sätze der Mathematik angesehen. Das Manuskript seiner Max Dehn gewidmeten Arbeit „Über einige Anwendungen diophantischer Approximationen“ (mit dem Beweis dieses Satzes) begann mit dem Ausruf “Ein Bourgeois, wer noch Algebra treibt! Es lebe die unbeschränkte Individualität der transzendenten Zahlen.” (Der wurde vor der Drucklegung in Sitzungsberichte der Preussischen Akademie der Wissenschaften allerdings gestrichen.)

Bild: https://alchetron.com/André-Weil

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Kommentare (2)

  1. #1 Beobachter
    5. Juni 2020

    Nur nebenbei:

    Vom Fachlichen dieses Beitrags verstehe ich leider nichts, mir ist nur das Bild (mit dem sympathischen Eindruck) und der Name des Mathematikers André Weil aufgefallen.

    Deshalb habe ich mal nachgesehen, ob er vielleicht auch mit der Philosophin Simone Weil etwas zu tun hat und wo/wie er die Nazi-Zeit überlebt hat.
    Simone Weil ist seine Schwester, und als Jude musste er in die USA fliehen – wie so viele.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Weil

    https://de.wikipedia.org/wiki/Simone_Weil

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