SpOn+ hat einen Artikel So hoch ist der Anteil des Klimawandels an der Flutkatastrophe mit dem Untertitel

Das Hochwasser an der Ahr war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Klimawandel-Ereignis. Das bestätigen Forscher in einer ersten Schnellstudie. Sie räumen ein, dass der Trend eindeutig, aber die Unsicherheiten groß sind.

Ich war da jetzt gespannt, ob tatsächlich eine Wahrscheinlichkeit für eine Ursächlichkeit des Klimawandels berechnet wird. Tatsächlich wird aber nur die Wahrscheinlichkeit von Flutkatastrophen berechnet: diese sei je nach Region um einen Faktor zwischen 1,2 und 9 gestiegen, in bestimmten abgegrenzten Regionen müsse man jetzt alle 400 (statt alle 2000) Jahre mit einer Flutkatastrophe rechnen. Die Vorhersagen seien allerdings ungenau, weil es Niederschlagsdaten in vielen Regionen erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt. Leider gibt es im Artikel keinen Link zur Studie und auch keine Quellenangabe oder nur Überschrift, nach der man googlen könnte.

Kommentare (25)

  1. #1 rolak
    24. August 2021

    Leider gibt es im Artikel keinen Link zur Studie

    Halte ich für eine Folge automagisierten Verlinkens respektive das blinde sich verlassen darauf. Nicht ohne Grund sind ist einiger Zeit das Linkverhältnis intern:extern grotesk hoch, in diesem Falle 9:2, falls von mir korrekt gestrichlistet. Inklusive solcher Blödheiten wie den “Deutschen Wetterdienst” zu einem SpiegelBericht über eine internationale Studie zu verlinken, die zwar ‘irgendwie mit dem QuellThema zu tun hat’, jedoch keinen Bezug zum DWD oder gar zur kontexterwähnten Studie mit Kreienkamp zu haben scheint. Bei

    →heißt es in der Studie der »World Weather Attribution Group«

    hätte imho jener passende link unter ‘der Studie’ gehört.

    Aber wir sind ja keine Profis 😎

  2. #2 Kai
    Hamburg
    24. August 2021
  3. #3 rolak
    24. August 2021

    wohl diese

    Wäre das evtl ein interessantes Thema für ne Übungsaufgabe an der Uni, Thilo? “Wahrscheinlichkeit für quasisynchrones Nachverlinken fehlender Quellen”?

  4. #4 hwied
    in seinem Lieblingssessel
    24. August 2021

    Wasser und Klima,
    konkret, Luftfeuchtigkeit und Regen.
    Wenn man die Zusammenhänge physikalisch/methematisch/statistisch in den Griff bekommen will, muss man bei den Wetterstationen anfangen. Die messen die Temperatur und die Niederschlagsmenge.
    Sie sollten zusätzlich den Energiegehalt der Luft bestimmen, indem sie die relative Luftfeuchtigkeit mit angeben und in ihre Berechnungen miteinbeziehen.
    Jeder Obstanbauer tut das wenn die temperaturen in die Nähe des Gefrierpunktes kommen.
    Vielleicht lässt sich über den Energiegehalt der Luft eine Formel erstellen, die die Wahrscheinlichkeit von Starkregen ermittelt. von einem Laien.

  5. #5 hto
    24. August 2021

    Oder man baut Kanäle und Zisternen, die sich öffnen wenn Pegelstände kritische Marken überschreiten – allerdings wäre das ein Signal für eine konsequente Veränderung unseres Zusammenlebens!?

  6. #6 hto
    24. August 2021

    “Sie räumen ein, dass der Trend eindeutig, aber die Unsicherheiten groß sind.”

    Also: Anstatt einen “großen Bogen mit eventuellen Auswegen und Rückzugsräumen zu schlagen” (der dem herkömmlich-gewohnten “Tanz um den heißen Brei” entspricht!), hätte ich viel lieber einen konsequent-kompromisslosen Trend zu allumfassender Eindeutigkeit, der zur einzig menschenwürdigen Sicherheit OHNE “wenn und aber” führt.

  7. #7 rolak
    24. August 2021

    keine Profis

    Weils grad so schön ist: Das bei SpOn könnte ja achselzuckend mit ‘ach komm…’ abgewunken werden, doch beim hpd schafft man es nicht einmal in einem Gastartikel der StudienAutor*en, die besprochene Studie zu verlinken…

  8. #8 hwied
    24. August 2021

    hto,
    du bist ein Käpsele,
    wir überziehen die ganze Erde mit Kanälen, so wie die Marskanäle. Bei Hochwasser werden alle Kanäle geöffnet bzw. geschlossen, bis wir wieder Gleichstand haben.

  9. #9 hto
    24. August 2021

    @BNorbert

    Das ist keine Idee von mir, darüber wird in regionalen Bereichen schon nachgedacht.
    Das Problem dabei, es steht davor mal wieder die systembedingt-blöde Frage: “Wer soll das bezahlen?”

    Worauf ich mal wieder hinweisen muss: Wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, so daß die system-/wettbewerbsbedingte “Wer soll das bezahlen?” keine Macht mehr hat, kann PRINZIPIELL alles ökologisch-ökonomisch OHNE … wirklich-wahrhaftig und zweifelsfrei-eindeutig organisiert werden – vor allem OHNE unternehmerische Abwägungen ist Mensch und diese Welt besser dran.

  10. #10 PDP10
    25. August 2021

    Ich finde den Artikel bei SPON eigentlich gar nicht sooo schlecht. (Abgesehen von dem fehlenden Link auf die Originalstudie, natürlich).
    Manche Vereinfachungen sind halt dem ewigen Kompromiss zwischen Exaktheit und Verständlichkeit geschuldet, den man bei einem Nachrichtenmagazin nun mal hat.

    Der Berliner Tagesspiegel macht es IMHO allerdings besser:

    https://www.tagesspiegel.de/wissen/studie-zur-flutkatastrophe-in-deutschland-klimawandel-macht-extreme-niederschlaege-wahrscheinlicher/27542620.html

    … inklusive Link auf die Studie im drittletzten Absatz.

    (Mir ist schon öfter aufgefallen, dass die Artikel in der Wissenschafts-Rubrik des Tagesspiegel ganz generell ein recht hohes Niveau haben. Dummerweise ist ausgerechnet diese Rubrik bei TS recht klein gehalten. Wie so oft bei den großen Nachrichten-Medien heutzutage. Schade.)

  11. #11 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    25. August 2021

    @hto: Man muss nur die Menschen aus einem solchen System eliminieren, dann könnte es funktionieren.

    Bisher hat man mehrfach solche Systeme zu verwirklichen versucht aber es hat nie geklappt.

    Beim nächsten Mal klappt’s bestimmt!

  12. #12 hto
    25. August 2021

    @user unknown

    Tja, Du machst es deutlich, mit dem Denken und kommunizieren in die einzig wahrhaftige Richtung, ist es eine übel manipulierte Geschichte, besonders hier in einem Wissenschaftsblog.

    Wenn es noch Lehrer, Eltern und … gäbe die nicht systemrational-kapitulativ funktionieren, dann wäre FFF eine wirklich ernstzunehmende Bewegung.

  13. #13 hto
    25. August 2021

    Menschlichkeit ist eine Maßnahme die von unternehmerischen Abwägungen abhängig ist, da ist es doch auch kein Wunder wenn es mit der Vernunft in Sachen Klimawandel nicht klappt!?

  14. #14 Dr. Webbaer
    26. August 2021

    Nur ergänzend :

    -> https://de.wikipedia.org/wiki/Meeresspiegel#/media/Datei:Sealevel-rise_1870-2009_de.svg (spielt hier ein wenig hinein)

    -> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_extremer_Wetterereignisse_weltweit (hier vielleicht mal ein wenig “schnüffeln”

    Intuitiv, plausibel, “beiklatschensfähig” ist es schon, dass die hier gemeinte, im dankenswerterweis bereit gestellten WebLog-Artikel, Wahrscheinlichkeit (leicht) steigt, wenn die Meeresspiegel (leicht) seit ca. 1880 gestiegen sind und seit ebenfalls ca. 1880 eine terrestrische Zunahme der dann Globaltemperatur von ca. 1 K belegt ist.

    MFG + weiterhin viel Erfolg
    WB

  15. #15 Dr. Webbaer
    26. August 2021

    *
    (hier vielleicht mal ein wenig “schnüffeln” [)]

  16. #16 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    26. August 2021

    > Das Hochwasser an der Ahr war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Klimawandel-Ereignis. Das bestätigen Forscher in einer ersten Schnellstudie. Sie räumen ein, dass der Trend eindeutig, aber die Unsicherheiten groß sind.

    Während meiner Ausbildung zum Physiker war alles überschaubarer:

    A erzählt: NN hat wieder was veröffentlicht!
    B fragt: Steht da auch was drin?
    A antwortet: Ich hab’ nix g’funden.
    B: Hab ich mir schon gedacht.

    Wie A erging es mir bei der “Schnellstudie”.

  17. #17 hwied
    26. August 2021

    hto #13
    Eine kluge Aussage.
    Und es gibt sie. Einige schottische Inseln, ohne Stromanschluss von der totalen Abwanderung der Inselbewohner bedroht, die haben sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen.
    Jeder hilft jedem unentgeltlich. Wenn du dorthin ziehst, bekommst du ein Haus gestellt. Als Gegenleistung muss du dich in die Gemeinschaft einbringen. Wer nur faulenzt, dem wird das Haus wieder weggenommen.
    Anmerkung: In Deutschland wird das über das Geld geregelt. Grund : Die Berliner mögen die Bayern nicht.

  18. #18 hto
    26. August 2021

    @hwied: “Anmerkung: In Deutschland wird das über das Geld geregelt. Grund : Die Berliner mögen die Bayern nicht.”

    In Deutschland werden Arbeitslose als Faulenzer diffamiert und mittels HartzIV sogar in Wohnungsfragen marginalisiert, Geld ist immer genug vorhanden, bis der gesamten “Gemeinschaft” mittels einer Inflation das Fell über die Ohren gezogen wird.

    Was Du da mit Deinem Bayerntum hervorheben willst, das gehört wohl zum “gesunden” Konkurrenzdenken des “freiheitlichen” Wettbewerb!?

  19. #19 hwied
    in seinem Sessel.
    26. August 2021

    hto,
    1923 hatten wir eine Inflation 1 Rentenmark = 50 Mrd. Reichsmark. Mal den Teufel nicht an die Wand.

    Das mit den Bayern war nur Spaß. Die lieben ihre Weißwurst und sind ganz umgänglich . Die Städter wählen SPD und die Landbevölkerung wählt CSU.
    Mein Cousin sitzt im Stadtrat, der weiß das.

  20. #20 hwied
    26. August 2021

    Nachtrag. Niederbayern ist besonders vom Hochwasser betroffen. Wenn Salzach, Inn und Donau Hochwasser haben, dann wird es in Passau gefährlich. Die hatten einmal 10 m über normal.

  21. #21 Paul Berberich
    München
    27. August 2021

    “Das Hochwasser an der Ahr war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Klimawandel-Ereignis. Das bestätigen Forscher in einer ersten Schnellstudie.” Die Schäden des Hochwassers an der Ahr hätten sicher durch eine bessere Wasserwirtschaft vermindert werden können. Z. B. waren die Niederschläge auf der rechten Rheinseite in NRW ähnlich stark. Es traten aber nicht so verheerenden Schäden auf. Ich habe die Starkregen-Ereignisse von sämtlichen historischen und aktuellen DWD-Wetter-Stationen von 1900 bis heute analysiert. Ich habe keinen signifikanten positiven zeitlichen Trend gefunden. Die Analyse hat mich einen Monat Zeit gekostet, war also keine Schnell-Studie.

  22. #22 hto
    27. August 2021

    @Berberich

    Nicht nur eine bessere Wasserwirtschaft könnte unser Zusammenleben wirklich-wahrhaftiger gestalten!!!

    Ob jemand Arbeit bekommt, ist in unserer “Wertegemeinschaft” des “freiheitlichen” Wettbewerbs davon abhängig, ob er/sie in das/ein Konzept der unternehmerischen Abwägungen passt. Desweiteren hat dies zur Folge, ob oder wie sehr sich das in der Lebensqualität, bzw. in der AUFGEZWUNGENEN Wohnsituation auswirkt!

    Jetzt, in der sich ALLSEITS PANDEMISCH steigernden Krise, wo sich die Umweltkatastrophen auch zu Katastrophen der falschen, bzw. GROB FAHRLÄSSIGEN Entscheidungen auswirken, stellt sich mir nicht nur die Systemfrage:
    Wieso sollen die Teilnehmer des “freiheitlichen” Wettbewerb um Haus und Grund überhaupt Entschädigungen bekommen, die NICHT von Versicherungen kommen?
    Eine Grundsicherung oder Entwicklungshilfe, in Höhe und Form von HartzIV und entsprechenden Sozialwohnungen, soll ihnen zukommen und auch genug sein, bis …!?

    Und nicht nur für die Liebhaber der Statistik, es sollte vielleicht auch mal ermittelt werden wieviele Querdenker und Impfverweigerer darunter sind!?

    Aber klar, der Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbensystems befindet sich derzeit wieder in der besonderen Phase des Wahlkampfes, da müssen für diese “Wertegemeinschaft” die richtigen Zeichen gesetzt werden!?

  23. #23 Dr. Webbaer
    27. August 2021

    Howdy, Herr Berberich, eigene Recherche und Analyse lohnen sich, sicherlich sind derartige Aussagen rein spekulativ und im schlimmeren Fall auch politischer Mode folgend :

    Das Hochwasser an der Ahr war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Klimawandel-Ereignis. Das bestätigen Forscher in einer ersten Schnellstudie. Sie räumen ein, dass der Trend eindeutig, aber die Unsicherheiten groß sind. [Zitat, Artkeltext]

    Der hiesige werte Inhaltegeber, Thilo sein Name [1], hat womöglich ebenfalls i.p. Wortwahl aufgemerkt und insofern beigebracht.

    ‘Mit hoher Wahrscheinlichkeit’, ‘erste Schnellstudie’ & ‘Unsicherheiten groß’, sollen womöglich die (hiesige) Leserschaft auch zu Amüsement anleiten, nein!, Dr. Webbaer besteht nicht auf der Richtigkeit dieser Denkmöglichkeit.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Er ist nicht irgendwer.

  24. #24 rolak
    28. August 2021

    keine Profis

    Einer brachte ein Muster, wie sowas ordentlich gemacht wird: der mdr.

  25. […] Am Dienstag hatte ich einen Artikel aus SpOn verlinkt, in dem es um die Wahrscheinlichkeit des Klimawandelanteils am Hochwasser ging. Die Originalquelle für jenen Artikel ist die vor einigen Tagen veröffentlichte 39-Autoren-Arbeit Rapid attribution of heavy rainfall events leading to the severe flooding in Western Europe during July 2021. Die Autoren verwenden dort regionale Klimamodelle (RACMO, EURO-CODEX), Klimasimulationen durch fünf konvektionserlaubende Modelle und statistische Methoden gemäß dem auf Philip et al. zurückgehenden “protocol for probabilistic extreme event attribution analyses”, um für zwei im Juli 2021 besonders betroffene Regionen (und auch für zahlreiche andere Teile Mitteleuropas) das April-bis-September-Maximum der über einen oder zwei Tage gemittelten Niederschlagsmenge zu analysieren. Damit berechnen sie die Wiederkehrperioden, Wahrscheinlichkeitsverhältnisse und Intensitätsveränderungen als Funktionen der durchschnittlichen globalen Oberflächentemperatur der Erde. Für die Vergangenheit erhalten sie aus der Analyse der beobachteten Daten eine Wiederkehrperiode bei Überflutungen dieser Größenordnung von 700 Jahren für die Ahr-und-Erft-Region und von 1000 Jahren für die betroffene Region in Belgien. Mit Hilfe der Klimamodelle wird dann (unter der Annahme einer um 2 Grad höheren Durchschnittstemperatur) für die Ahr-Erft-Region eine Zunahme der Niederschlagsintensität an einem Tag um 1,5 bis 4 Prozent berechnet. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Extremniederschlags wie im Juli 2021 steigt nach den Berechnungen für die Ahr-Erft-Region um einen Faktor von 1,2. […]