Der 30. Juli ist der „Tag der Freundschaft“. Das Sinus-Institut und YouGov haben aus diesem Anlaß eine repräsentative Umfrage durchgeführt, in der Teilnehmer unter anderem gefragt wurden, ob sie im engen Freundeskreis Menschen mit anderen politischen Ansichten haben und ob sie Freunde verloren, weil diese andere Meinungen zu Corona-Maßnahmen (beispielsweise Impfungen) haben. Die letztere Frage wurde von einem Fünftel mit „Ja“ beantwortet.
In der Überschrift bei YouGov und in der Folge bei zahlreichen Medien beginnend mit der BILD wird daraus dann die Meldung „Jede fünfte Freundschaft wegen Pandemie zerbrochen“.
Dass das nicht die selbe Meldung ist, ergibt sich schon aus der Presseerklärung von Sinus selbst, laut der die Deutschen im Schnitt vier enge Freunde haben, zwölf Personen zu ihrem erweiterten Freundeskreis und durchschnittlich etwa 50 Personen zu ihrem Bekanntenkreis zählen. Die Rechnung würde allenfalls dann aufgehen, wenn diejenigen 20 Prozent, welche Freunde verloren haben, tatsächlich alle ihre Freunde verloren haben, also zuvor ausschließlich nur mit Leuten befreundet waren, mit denen sie sich wegen Corona entzweit haben. Es dürften also zuvor nur spätere Impfgegner mit späteren Impfbefürwortern befreundet gewesen sein, damit die Überschrift der BILD-Zeitung stimmen könnte.
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