Letzte Woche fanden in Leipzig die ersten „Topic Days“ statt, ein neues Veranstaltungskonzept der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Thema war der hundertste Todestag von Felix Klein. Die Veranstaltung wurde stark öffentlich beworben, in vielen Leipziger Straßenbahnen hingen die „In Mathe war ich schon immer gut“-Plakate und Informationen über das Schülerprogramm und das für die breite Öffentlichkeit bestimmte…

“Vergleichende Betrachtungen über neuere geometrische Forschungen” war der Titel einer “Programmschrift”, die Felix Klein 1872 als formale Voraussetzung für seine Antrittsvorlesung an der Universität Erlangen einreichen musste. (Eine Anforderung, die es speziell in Erlangen gab und die anscheinend auch damals an anderen Universitäten nicht üblich war.) Sie wurde wohl auch damals von kaum jemandem gelesen,…

Vom 11. bis 15. August fand in Bonn eine Konferenz zur Erinnerung an Yuri Manin statt. Der folgende Artikel über diese Konferenz stammt von Agnes Handwerk und Harrie Willems. Die beiden Verfasser sind auch Autoren der 2012 entstandenen Video-Dokumentation „Late Style – Yuri I. Manin Looking Back on a Life in Mathematics“, deren Videos unter…

Der Abelpreis (mit fast 106$ der höchstdotierte Mathematikpreis) geht dieses Jahr an Masaki Kashiwara für seine Arbeiten zur Darstellungstheorie.

Der Standard schreibt vor einigen Wochen in einem Artikel Neue mathematische Kachelformen zum Auslegen von Flächen entdeckt, dass erstmals Formen mit abgerundeten Ecken zur Parkettierung beschrieben wurden, die in der Natur weit verbreitet sind und überraschende Eigenschaften haben. Es geht um die Arbeit Soft cells and the geometry of seashells von Domokos, Goriely, Horváth und…

Pi

Leibniz oder Madhava? Bekanntlich gibt die Taylor-Reihe des Arkustangens mit die Formel . Die wird in europäischen Kulturen meist als Leibniz-Reihe bezeichnet, war aber dem indischen Mathemtiker Madhava bereits im 14. Jahrhundert bekannt, veröffentlicht etwa hundert Jahre später um 1500 in der von Nilakantha Somayaji in 432 Sanskrit-Versen in acht Kapiteln geschriebenen astronomischen Abhandlung Tantrasamgraha.…

Der Abelpreis (mit fast 106$ der höchstdotierte Mathematikpreis) geht dieses Jahr an Michel Talagrand für seine Arbeiten zur Wahrscheinlichkeitstheorie.

Chinesische und britische Chemiker, die an der Erstellung von Goldketten arbeiteten, sollen (irrtümlich) den kleinsten Knoten der Welt erstellt haben: Er besteht aus nur 58 Atomen. In ihrer Veröffentlichung in Nature Communications schreiben sie, dass man mit der Methode auch einen Knoten aus 49 Atomen bekommen können sollte. Mathematisch handelt es sich um die oben…

Zum Tod von Nicolas Bergeron verlinke ich hier noch einmal zwei seiner YouTube-Videos, die vielleicht auch für ein breiteres Publikum von Interesse sein könnten. Über sein eigentliches wissenschaftliches Wirken informiert der folgende Vortrag vom ICM 2018 in Rio de Janeiro.

In Vorlesungen über Wahrscheinlichkeitstheorie oder Statistik erzähle ich den Studenten, dass es Zufall ausserhalb der Mikrowelt der Quantenphysik nicht gibt. Alles ist im Prinzip berechenbar, Zufall entsteht nur durch unvollständige Information. Der Wurf einer Münze ist nicht zufällig, sondern deterministisch – wenn man Ausgangsposition, Ausgangsgeschwindigkeit und wirkende Kräfte kennt, kann man ihn berechnen. Das hält…