Die mathematische Optimierung hat ihren Beginn Ende der 1930er Jahre mit Arbeiten von Leonid Kantorowitsch. Kantorowitsch hatte als 14-jähriger ein Studium in Leningrad aufgenommen, sich dort zunächst mit deskriptiver Mengenlehre und einigen von Lusin gestellten Problemen befasst, war dann zur Funktionalanalysis gewechselt, hatte sich 1935 im Alter von 23 Jahren habilitiert und im Jahr darauf…

Das neue Numberphile-Video, „Colouring Knots“ mit Sylvain Cappell, ist zunächst eine gemächliche Einführung in die Knotentheorie. Zum Schluß wird dann mit Knotenfärbungen gezeigt, dass die Kleeblattschlinge nicht entknotet werden kann.

Norbert Henze vom Karlsruher Institut für Technologie (Autor mehrerer Lehrbücher für Einsteiger) fordert im Interview mit dem SPIEGEL eine solide Statistik-Grundausbildung für alle Lehramtsstudenten. SPIEGEL: Herr Hen­ze, täg­lich wird die Öffent­lich­keit mit neu­en Co­ro­na-Sta­tis­ti­ken bom­bar­diert, nach der Re­pro­duk­ti­ons­zahl R ging es viel um dem Dis­per­si­ons­fak­tor k und um die so­ge­nann­te Per­ko­la­ti­on. Wie­so ha­ben wir nichts…

In Deutschland hatte Felix Klein um die Jahrhundertwende – beeindruckt von Maschinenlaboratorien, die er auf seiner ersten USA-Reise besichtigt hatte – bei Industriellen für privat mitfinanzierte Universitätslaboratorien geworben, was letztlich zur Gründung der Göttinger Vereinigung zur Förderung der angewandten Physik und Mathematik führte. Als Begründer der numerischen Mathematik galt dann Carl Runge, dem man die…

Roger Penrose ist heute mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet worden für sein Singularitätentheorem, das die Existenz von schwarzen Löchern vorhersagt, welche von den beiden anderen Preisträgern Reinhard Genzel und Andrea Ghez dann in unserer Galaxie entdeckt wurden. Was ist der mathematische Inhalt des Singularitätentheorems? In der allgemeinen Relativitätstheorie geht es um pseudo-Riemannsche Metriken auf einer Raum-Zeit,…

Die beiden grundlegenden Sätze der klassischen Funktionentheorie, der Produktsatz von Weierstraß und der Partialbruchsatz von Mittag-Leffler, lassen sich beide verstehen als eine Globalisierung von lokal leicht durchzuführenden Konstruktionen. Beim Partialbruchsatz geht es um das Problem, eine meromorphe Funktion mit vorgegebenen Polstellen zu finden. Gibt es beispielsweise eine Funktion f, die in jeder natürlichen Zahl n…

In der Topologie will man Räume durch Invarianten beschreiben, entweder numerische Invarianten (Zahlen) oder algebraische Invarianten (Gruppen, Ringe, Moduln). Riemann und Betti definierten im 19. Jahrhundert die k-Zusammenhangszahlen einer Varietät als die maximalen Anzahlen unabhängiger k-Zykeln (in dem Sinne dass keine Linearkombination der Zykeln ein Rand ist). Poincaré entwickelte 1895 erstmals eine Homologietheorie. Dafür nahm…

Die Innenwinkelsumme euklidischer Dreiecke ist stets π. Dagegen hängt die Innenwinkelsumme gekrümmter Dreiecke vom Flächeninhalt ab. Die Innenwinkelsumme eines sphärischen Dreiecks ist π + Flächeninhalt, die eines hyperbolischen Dreiecks π – Flächeninhalt. Carl Friedrich Gauß bewies in den 1820er Jahren allgemein, dass bei (nicht notwendig konstanter) Krümmung K die Innenwinkelsumme ist, wobei der zweite Summand…

Die Fibonacci-Folge wird bekanntlich definiert durch und die Verhältnisse aufeinanderfolgender Glieder konvergieren gegen den Goldenen Schnitt . In einem heute erschienenen Artikel im Plus-Magazin diskutiert Marianne Freiberger, was passiert, wenn man stattdessen die Folge betrachtet, wo also jeweils die Summen aus den letzten N Folgengliedern gebildet werden. Auch in diesem Fall konvergiert das Verhältnis gegen…

Der folgende Artikel ist ein Gastbeitrag von Helmut Zeisel. Im Logbuch Mathematik, Mitteilungen der DMV 2020/1, S.49 (Bild unten, drittletzter Abschnitt “… et quelle coincidence”, oder Link für Abonnenten) werfen Sie die Frage auf, ob für die Glieder der Fibonacci-Folge die Gleichung “nur eine Koinzidenz” ist. Ich weiß nicht, ob Sie dazu schon Antworten erhalten…