Das Bild vom laufenden Band trifft hier ausnahmsweise mal ziemlich gut zu: Ein massive Schlechtwetterfront, die am Freitag durch die “Tornado Alley” von Alabama bis Indiana gezogen und hat ein verheerendes Band von Tornados mit sich gezogen; bis zu diesem Zeitpunkt (23:20) sind an diesem Freitag bereits 77 Tornados gezählt worden (vermutlich mehr, aber dies ist die letzte, aktuelle Zahl), die mindestens 16 Menschnleben gefordert habe. Im ganzen Monat März ereignen sich amerikaweit typischer Weise rund 72 Tornados. Auch in der Nacht lässt die Aktivität noch nicht nach. Ich kann hier nicht mit Nachrichtensendern und -Quellen mithalten: Die Morgennachrichten in Deutschland werden vermutlich ausführlicher berichten, aber einen ersten Eindruck wird das nachfolgende Video schon übermitteln (man versuche sich auszumalen – 77 solcher Tornados):

flattr this!

Kommentare (6)

  1. #1 rolak
    3. März 2012

    Bin schon froh, daß diese Wettererscheinung hierzulande fast ausschließlich in der Form von Staubteufeln auftritt…

    Aaaber – Die titelige Verknüpfung mit ALB bringt völlig neue Aspekte in die altehrwürdige Carrell-Verarsche “Das wäre Ihr Preis gewesen — so viele Eigenheime, wie Sie hätten tragen können” 😉

  2. #2 Dr. Webbaer
    3. März 2012

    Die Tornadosaison hat begonnen, hier noch ein paar Daten die Verteilung betreffend:
    https://www.ncdc.noaa.gov/oa/climate/severeweather/tornadoes.html

    MFG
    Dr. Webbaer

  3. #3 BreitSide
    3. März 2012

    Gelle, Titelgeiler, da ziehst Du auf einmal die NOAA als Quelle.

    Warum vertraust Du ihr nicht beim Thema AGW?

  4. #4 engywuck
    15. März 2012

    also ich hätte nach *der* Ankündigung wenigstens dreißig zerstörte Häuser und 10 tote Kühe im Video erwartet…

    zur Situation in Deutschland:

    Nach den bisher vorliegenden Fällen der Jahre 2001 bis 2010 muss davon ausgegangen werden, dass die bisherigen Zahlen in den Statistiken überholt sind und es deutlich mehr Tornados in Deutschland gibt als bisher gedacht. Von etwa 40 bis 60 Tornados pro Jahr kann ausgegangen werden, für genaue Zahlen reichen die Daten noch nicht aus.

    (Quelle: https://www.tornadoliste.de/ )

    Sooooo selten scheint das Phänomen in Europa dann doch nicht zu sein (nur evtl. eine Nummer kleiner von der Stärke her?)

  5. #5 Jürgen Schönstein
    15. März 2012

    @engywuck
    Dass Tornados (inzwischen?) auch in Deutschland auftreten und hier ziemlich verwüsten können, weiß ich sogar aus eigener Anschauung. Der Unterschied ist aber wohl, dass sie in den USA erheblich häufiger vorkommen. Und hier ist zu beachten, dass dies nicht heißen soll, dass relativ “seltener” gleichbedeutend mit “selten” (= unbedeutend) gemeint ist. Durch dichtere Besiedlung und unterschiedliche Bautraditionen können sie in Deutschland sogar, relativ zur Stärke, vermutlich schlimmere Schäden anrichten als in den USA. Beispiel: Ich denke hier zum Beispiel daran, dass deutsche Dächer nahezu ausnahmslos mit schweren Ziegeln (oder korrekter: Dachsteinen, da sie zunehmend aus Beton gegossen werden) gedeckt sind – auf amerikanischen Dächern findet so ein Tornado typischer Weise ein bisschen Dachpappe oder auch mal ein paar Holzschindeln, wenn’s hochkommt, ein bisschen Blech, das er dann zum Projektil machen kann. In einen Dachziegelhagel möchte ich wirklich nicht geraten.

  6. #6 Christian A.
    15. März 2012

    @engywuck: Oh, oh, Tornadoliste! Schau mal in die Tornadosichtungen von 1700-1800. Dort wirst du 1764 den Woldeck-Tornado finden, das ist einer der beiden F5-Tornados in Deutschland. Muss eine wirklich monströse Erscheinung gewesen sein. Hat Stümpfe von abgeschlagenen Bäumen ausgerissen und verfrachtet. Ist gut belegt, weil ein Augenzeuge damals alles sehr genau aufgeschrieben hat. Der zweite F5-Tornado war 1800 im Hainichen. Ist zwar alles schon’n büschen her, ist aber gut zum Belegen, dass Tornados hier nicht schwächer wären, nur weil sie in Good Old Europe stattfinden. Dass die F5er hier nicht beobachtet werden, liegt daran, dass allgemein relativ wenig Tornados passieren. Von 1000 Tornados sind 380 F0, 350 F1, 200 F2, 40 F3 (ist hier richtig in Prozenten dargestellt). Die Stürme der Kategorie F4 kommen demnach nur 10 Mal alle 1000 Tornados vor, die F5 weniger als einmal. Wenn also in den USA pro Jahr 1000 und mehr Tornados vorkommen, dann sind da auch häufiger mal F5er dabei. Wieviele wir in Deutschland haben, na, das herauszufinden betreibt Thomas Sävert seine Tornadoliste 😉

    (Kurze Überschlagsrechung: F5 sind grob 10x so selten wie F4 (eigentlich noch schlechter, aber mal sehen was die optimistische Rechnung bringt). F4 beobachtet man in Deutschland so alle 20 Jahre. Dann kann man also mindestens 200 Jahre warten, um einen F5 irgendwo in Deutschland zu registrieren).

    Ich hatte bis jetzt noch nicht das Vergnügen, mal einem Tornado gegenüberzustehen, aber zumindest erkenne ich Superzellen, wenn ich sie sehe.