Bisher bedeutet Open Access oft, dass nicht die Leser, sondern die Autoren (bzw. deren Institutionen oder Stipendiengeber) zahlen sollen. Das ist aus verschiedenen Gründen für die Mathematik kein gutes Modell.

Anders macht es jetzt die neue Fachzeitschrift “Discrete Analysis”, die Artikel für 10 Dollar dem üblichen Peer-Review unterwerfen wird. (Die Zeitschrift wird sich Themen aus der Additiven Kombinatorik widmen und hat unter ihren Herausgebern so bekannte Namen wie Terence Tao, Ben Green, Gil Kalai.)

Die 10 Dollar je eingereichtem Artikel sind übrigens nicht von den Autoren zu zahlen, sondern werden von den Herausgebern aus nicht näher spezifizierten Fonds finanziert. Warum die Produktion so billig ist: die Zeitschrift kümmert sich nicht um den Schriftsatz der Artikel, sondern verlinkt einfach die jeweils peer-reviewten ArXiv-Versionen. Sie speichert die Artikel also insbesondere nicht selbst auf eigenen Servern, sondern überläßt das dem ArXiv. (Der Peer-Review-Prozeß hingegen funktioniert wie bei jeder anderen Zeitschrift auch.)

Chefeditor Timothy Gowers beantwortet in einem längeren Artikel alle Fragen zu diesem Publikationsmodell.