Etwas mehr als 5,5 Jahre ist es nun her, daß ich von der Rechtsmedizin Bonn an die Rechtsmedizin Kiel am UKSH gewechselt bin. Die Zeit hier im “echten Norden” war intensiv, nicht immer einfach aber auch schön, ich fand es toll, so nah am Meer zu wohnen (seit 2017 wohne ich nördlich von Kiel nur 100 m vom Strand entfernt) und die norddeutsche Art zu leben und das Leben zu sehen kennenzulernen.
Auf der Arbeit haben wir eine Menge geschafft: meine Abteilung war die erste Deutschlands, die die forensische RNA-Analyse als akkreditierte Routinedienstleistung anbieten konnte, wir haben mit DNA-Transfer ein für mich neues Forschungsfeld betreten und dazu mit DNA-TrAC gleich eine Ressource geschaffen, die inzwischen von der ISFG empfohlen wird und auch für die Bearbeitung eines Auftrags vom Deutschen Bundestag sehr hilfreich war. Auch die Forschung zur molekularen Ballistik, die kürzlich 10 Jahre wurde, derer 5 ich in Kiel verbracht habe, hat entscheidende Schritte vorwärts gemacht, neue Förderung erhalten und eine weitere Dissertation (aus Jan dem Doktoranden wurde Jan der Post-Doc) hervorgebracht.
Doch meine Heimat ist und war 38 Jahre lang das Rheinland und die Stadt Köln.
Ich habe dort viele Menschen zurückgelassen und dorthin gehe ich nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück, denn ab dem 01.09. werde ich eine Professur für Forensische Molekulabiologie an der Uni Köln, beheimatet am Institut für Rechtsmedizin, antreten, auf die mich die Uni gerufen hat. Darüber, darauf und auf die neuen Möglichkeiten und Herausforderungen, die auf mich zukommen, freue ich mich unheimlich! (ich berichte natürlich hier)
Aber ich gehe zugleich auch nur sehr ungern von hier weg und nehme viel mit aus dem Norden. Neben neuen, wertvollen Freundschaften und einer Doktorandin wohl auch den typisch nordischen Allround-Gruß: ich werde auch im Rheinland weiterhin “Moin” sagen, Uhrzeit spielt keine Rolle, denn Moin heißt ja bekanntlich nicht “Morgen”. Hat mir immer schon gefallen und hier sagen es alle – großartig 🙂
Aber auch Naturerlebnisse, die weiten Horizonte
und die Nähe zum Meer
werden mir immer in sehr lieber Erinnerung bleiben. Wo ich wohne, ist es wunderschön:
Und selbst Kiel hat ein paar schöne Ecken:
Das alles wird mir unglaublich fehlen und wenn ich nicht im Moment so viel mit der grotesk aufwendigen Organisation des Kommenden hätte, würde ich vermutlich in Wehmut versinken.
Also, liebe LeserInnen, Ihr hört von mir. Aber jetzt gehe ich erstmal raus an den Strand. Der Eismann ist da.
Kommentare (57)