Ich hätte diese Meldung auch in einem Kommentar hier oder hier oder hier unterbringen können:

Tornadoes fueled by unusually warm air pummeled the South and Midwest on Friday, killing at least six people and injuring dozens more across Arkansas, Missouri and Illinois.

Für alle, die kein Englisch können, hier die Übersetzung: “Tornados, die von ungewöhnlich warmer Luft angeheizt waren, haben am Freitag den Süden und Mittelwesten (der USA ist hier hier gemeint) gebeutelt und mindestens in Arkansas, Missouri und Illinois sechs Menschen getötet und Dutzende mehr verletzt.” (Und die, die Englisch beherrschen, können die Story hier in der New York Times weiterlesen.) Aber es wäre zu schade, diesen Hinweis auf ungewöhnlich warmes Wetter im hundertundixten Kommentar irgenwo zu vergraben. Nichts weiter – das ist halt Wetter. Aber nur damit allen klar wird, die diesen Dezember auf der Nordhalbkugel als ungewöhnlich kalt (und damit als einen Gegenbeweis zum Klimawandel) bezeichnen wollen – nichts weiter. Denn wie ich hier schon geschrieben hatte:

Aber egal, ob’s aktuell kalt oder heiß ist, an den Klima-Tatsachen ändert diese kurzfristige Wetterlage sowieso nichts.

– das, was wir derzeit erleben, ob zu kalt oder zu warm, ist Wetter – nicht mehr und nicht weniger. (Und auch hier rechne ich damit, dass die Usual Suspects der “Klimaskeptiker” wieder aufschlagen werden – aber dennoch muss es halt immer wieder gesagt werden).

Ach ja, und ehe ich es vergesse: Ein frohes Neues Jahr!
feuer-0111.gif von 123gif.de

flattr this!

Kommentare (6)

  1. #1 Dr. Webbaer
    1. Januar 2011

    @Herr Jürgen Schönstein (Redakteur scienceblogs.de, gute Wahl btw)

    …das, was wir derzeit erleben, ob zu kalt oder zu warm, ist Wetter – nicht mehr und nicht weniger.

    Das ist richtig!Was Sie dagegen hier –

    Allein schon die Tatsache, dass wir “Winter wie nie zuvor” erleben, könnte selbst den Wettergläubigen (= jenen, die den Unterschied zwischen Wetter und Klima nicht akzeptieren und lediglich das glauben, was sie gerade durch ihre verschneiten Fenster sehen) signalisieren, dass irgend etwas im Wandel scheint. Will heißen: Es bekräftigt den Klimawandel eher als seine Abwesenheit.

    – verzapft haben, war irreführend!

    Weil Sie im oben zitierten Artikel aber gemunkelt haben und auch hier, also in diesem Blogartikel, subversiv gemunkelt haben könnten, also was den oben zitierten Wandel betrifft – den man ja eben nicht am Wetter festmachen darf, ganz vorsichtshalber eine Info:

    • Es gibt keine gesteigerte Tornadohäufigkeit in den Staaten, tatsächlich sind die bedeutenden Tornados der F3-F5 Klassen zahlenmäßig rückläufig seit der Hochphase in den Fünfziger bis Siebzigerjahren. Richtig ist, dass Tornados im Winter sehr selten sind, so wie übrigens auch in den Morgenstunden. (Quelle)

    Frohes Neues, Ohren weiterhin steif halten!
    HTH
    Dr. Wb

  2. #2 Grundumsatz
    1. Januar 2011

    “Ach ja, und ehe ich es vergesse: Ein frohes Neues Jahr!”

    Gleichfalls!

  3. #3 Jürgen Schönstein
    1. Januar 2011

    @WB
    Kann es sein, dass Sie von der Logik meiner von Ihnen zitierten Anmerkung überfordert waren? Sie bezog sich auf jene, die behaupten, dass das gegenwärtige Wetter ein Beweis dafür ist, dass kein Wandel stattfindet. Und darauf habe ich erwidert: Wenn Sie glauben, dass Wetter ein Beweis gegen Klimawandel ist, dann kann man mit dem kontern, was an diesem Wetter von der Norm abweicht. Entweder ist Wetter = Klima, dann ist unerwartetes Wetter ein Indiz dafür, dass sich etwas verändert hat (das ist, wie gesagt, nicht meine Sichtweise, folgt aber zwingend aus der Wetter=Klima-Position). Oder – und darauf wollte ich hinaus, aber wer’s falsch verstehen will, den kann ich nicht daran hindern – man muss akzeptieren, dass das Wetter-Argument eben nicht haltbar ist. Das bezog sich auf all jene, die schreien: “Von wegen gobale Erwärmung – schaut mal wie es schneit.”* Wer “A = Wetter beweist: kein Klimawandel” sagt, der muss dann auch das “B” akzeptieren, dass man das Wetter eben als Argument für den Wandel einspannen kann.
    * Beispiele:
    hier
    hier
    hier
    hier
    hier
    … soll ich noch weiter auflisten?

  4. #4 Dr. Webbaer
    2. Januar 2011

    @Herr Jürgen Schönstein (Redakteur scienceblogs.de, gute Wahl btw)
    Erst einmal: Sischer, Wetter ist eine sehr sehr schwache Ausprägung des Klimas und es empfiehlt sich dringend (singuläre) Wetterphänomene nicht mit der Entwicklung des Klimas in Verbindung zu bringen!

    Hier gehen Kommentator und Inhalteträger Hand in Hand. Nicht mehr so ganz Hand in Hand gehen beide aber, wenn es um diese Einwandbehandlung geht: Aussagen, die einen direkten Bezug des aktuellen Wetters zum Klima behaupten, sind nämlich immer nur schlichtweg falsch.

    Begründen kann man das auf verschiedene Art und Weise, Ihnen sind die diesbezüglichen Argumente bekannt, aber ein wie von Ihnen angeregtes argumentatives “Kontern” scheint gänzlich unangebracht.

    “Es gibt Sachen, die sind so falsch, dass nicht einmal das Gegenteil wahr ist.” (Karl Kraus)

    Zur Logik noch: Logos ist das Wort (das bekanntlich am Anfang war), im übertragenden Sinne die Aussage oder Sprachlichkeit, im weiter übertragenden Sinne die Vernunft, die “Logik”, wobei dieser letztgenannte Begriff verkürzt.
    Heutzutage meint man auch oft die Folgerichtigkeit.
    Das aber nur gaanz nebenbei, Old Dr. Webbaer unterstellt anderen auch gerne Probleme mit der Logik, no prob, weitermachen!

    Winterliche Grüße!
    Auch an die Tornadoes,
    Dr. Wb

  5. #5 rolak
    2. Januar 2011

    Scheinbarer Gleichheit sollte man nicht vertrauen.

  6. #6 Stefan II
    2. Januar 2011

    Vielleicht wird es irgendwann möglich sein, Wetterextreme mit einem langfristigen Trend in Verbindung zu bringen. Von Tornados weiß ich nicht viel, aber die Klimawandeltheorie sagt meines Wissens nach generell eine Häufung von Extremereignissen voraus. Hitzewellen, sinflutartige Niederschläge, und andere Wetterkapriolen hat es 2010 mehr als genug gegeben. Irgendwo habe ich gelesen, dass die geringe Eisbedeckung heuer im Norden für das verrückte Wetter in diesem Winter mitverantwortlich ist. Und der Rückgang des arktischen Meereises ist sehr wohl eine Folge der Klimaerwärmung…